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Zeitbank plus: Geben und Nehmen ohne Geld sollen das soziale Miteinander fördern

Michaela Primessnig, 17.08.2023 15:55

MAUTHAUSEN/ARBING/NAARN. Das Modell ZEITBANKplus ist eine Form der organisierten Nachbarschaftshilfe. Hilfsdienste werden untereinander ausgetauscht. Jedes Mitglied kann verschiedenste Hilfestellungen anbieten bzw. in Anspruch nehmen. Aber auch gemeinsame Aktivitäten werden organisiert.

Zeitbank plus: In Mauthausen würden kürzlich das 13-jährige Bestehen gefeiert. (Foto: Zeitbank Mauthausen)

Insgesamt gibt es 23 Zeitbanken in Österreich, drei von ihnen im Bezirk Perg: in Arbing, Naarn und Mauthausen. In der letztgenannten Gemeinde wurde kürzlich das 13-jährige Bestehen gefeiert. Ingeborg Weißenböck, die Obfrau in Mauthausen, ist seit vergangenem Jahr auch die Obfrau aller Zeitbanken in Österreich. „Es geht ums Geben und Nehmen. Beides ist wichtig. Und bei uns wird das gelebt“, so die 70-Jährige. Der Mauthausener Verein wurde 2010 noch mit dem Zusatz 55+ aus dem Caritasausschuss heraus gegründet. Damals wurde auch eine Gruppe „Singen für die Seele“ ins Leben gerufen, die sich ebenfalls noch großer Beliebtheit erfreut. „Wir brauchen in der Pension einfach einen guten Zusammenhalt“, so Weißenböck.

Verjüngung der Zeitbank

„Der Verein ermöglicht es den Menschen, sich gegenseitig zu helfen, so dass sie sich in ihrem Ort daheim fühlen. Es geht nicht ums Geld, sondern um Gemeinsamkeit, Freude, Nächstenliebe – keiner soll alleine sein.“ Den Zusatz 55+ will man bewusst nicht mehr führen. „Wir haben immer jüngere Mitglieder und das ist auch erfreulich. Deshalb wollen wir für alle offen sein“, ergänzt Weißenböck.

Das Ziel dabei: Ältere unterstützen die Jungen z.B. bei der Kinderbetreuung, beim Kochen oder im Garten. Die Jungen können im Gegenzug z.B. bei technischen Problemen helfen, Einkäufe mit erledigen oder Fahrdienste anbieten. Der Art der Hilfsdienste sind kaum Grenzen gesetzt – jeder bietet das an, was er gut kann und auch tun möchte. Dabei zählt jede Leistung auch gleich viel, wird mit Stunden bewertet und auf einem eigenen Zeitkonto verbucht.

Wie eine Großfamilie

In Arbing wurde der Verein von einer 47-Jährigen gegründet. Daniela Kranzer zeigt sich begeistert über die Tatsache, dass sich auch Jüngere in ihrer Gemeinde in den Verein einbringen: „Es geht aber nicht nur um das gegenseitige Helfen, sondern auch um das gemeinsame Erleben. Wir haben Spielenachmittage, die echt gut angenommen werden. Wichtig ist den Leuten schon, dass sie wo dazugehören und gebraucht werden.“ Was früher in Großfamilien gelebt wurde, kann also durch die Struktur dieser Vereine ersetzt werden. Und damit haben auch jene die Möglichkeit auf Gemeinschaft, die keine Familie in der Umgebung haben. Wer sich dafür interessiert, sich bei einer Zeitbank einzubringen, hier gibts Infos: www.zeitbank-plus.at


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