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"Die Jungen müssen wieder lernen, wie man kocht und Reste verwertet"

Leserartikel Gerlinde Riegler-Aspelmayr, 31.05.2023 12:20

PERG. Im Zeichen der Wertschätzung von Lebensmitteln und deren Produzenten stand die gestrige Bezirkstour der FP-Politikerinnen Rosa Ecker und Sabine Binder. Ihr Resümee bei einem Pressegespräch am Abend: Vor allem gegen die Verschwendung müsse etwas getan werden.

Rosa Ecker (li.) und Sabine Binder (Foto: Gerlinde Riegler-Aspelmayr)
Rosa Ecker (li.) und Sabine Binder (Foto: Gerlinde Riegler-Aspelmayr)

„Es ist erschreckend, wieviel trotz Teuerung immer noch weggeworfen wird“, zogen die 2. Landtagspräsidentin Sabine Binder sowie die Nationalratsabgeordnete und FP-Bezirksobfrau Rosa Ecker gestern Bilanz. Möglichkeiten, dagegen anzusetzen, sehen sie vor allem bei der Jugend. „Hier ist etwas aus dem Ruder gelaufen. Die Jungen haben zu wenig Wissen darüber, wie man Übriggebliebenes verwertet. Reste, aus denen man früher noch schmackhafte Speisen zubereitet hat, landen heute oft automatisch in der Mülltonne“, so Rosa Ecker – selbst (wie sie betonte) eine leidenschaftliche „Restlverwerterin“. „Seit Corona ist es noch schlimmer geworden. Man hat sich offenbar daran gewöhnt, sich schnell etwas außer Haus zum Essen zu holen, statt selbst zu kochen“, sagte die Nationalratsabgeordnete aus Saxen.

Der gleichen Meinung war Sabine Binder, die auf ihrem Bauernhof im Bezirk Grieskirchen eine kleine Direktvermarktung betreibt. „Als Bäuerin, die weiß, wieviel Arbeit in der Produktion von Lebensmitteln steckt, tut einem da das Herz weh.“

„Kochunterricht hätte wichtige Funktion“

Ansetzen wolle man diesbezüglich in den Schulen. „Der Kochunterricht, wo man haushaltspraktisches Wissen erlernt, hätte hier eine wichtige Funktion“, so Ecker. Freilich müssten diesbezüglich auch die Eltern dringend in die Pflicht genommen. „Denn da fängt alles an. Das Elternhaus ist ja eigentlich die größte Bildungsstätte von allen“, meinte Ecker, die auch lange als Pflegemutter tätig war.

Biologische und konventionelle Landwirtschaft nicht gegeneinander ausspielen

Im Rahmen einer Tour durch den Bezirk Perg hatten Ecker und Binder zuvor den Fleisch- und Wurstwarenerzeuger Greisinger in Münzbach sowie den Biobauernhof und Direktvermarkter Auinger in Naarn besucht. Dabei betonten sie, dass man biologische und konventionelle Landwirtschaft (vor allem in Zeiten der Teuerung) nicht gegeneinander ausspielen dürfe. Vielmehr habe jeder, der Lebensmittel erzeuge und produziere, Wertschätzung in der Öffentlichkeit verdient. Kritisch sah man im Pressegespräch hingegen die Rolle des Handels, der mit Mengenrabatt-Aktionen die Verschwendung noch mehr ankurble.


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