Sommergespräch am Bauernhof: EU-Abgeordnete Schmiedtbauer tauschte sich mit Bauern im Bezirk Perg aus
BEZIRK PERG/ BAUMGARTENBERG. Die Bauernbund-EU-Abgeordnete Simone Schmiedtbauer tourte vergangenem Freitag durch den Bezirk Perg. Sie besuchte gemeinsam mit den Mitgliedern des Bauernbund-Bezirksvorstandes landwirtschaftliche Betriebe und diskutierte vor Ort mit Funktionären und Interessierten zu aktuellen agrarpolitischen Themen. Am Abend nahm sie als Referentin beim „Sommergespräch am Bauernhof“, das auf dem Betrieb von Jungbauernlandesobmann Christian Lang in Baumgartenberg stattfand, teil.
Schmiedtbauer gab in ihrer Rede beim Sommergespräch am Bauernhof Einblicke in die europäische Agrarpolitik und ihre Auswirkungen auf die heimischen bäuerlichen Familienbetriebe. Dabei wurde unter anderem die von der EU gefassten Pläne zur Wiederherstellung der Natur kritisiert. „Während das Ziel nach einer Verbesserung der Natur selbstverständlich ganz im Sinne der Land- und Forstwirtschaft ist, kommt der Vorschlag in seiner aktuellen Fassung einem Angriff auf das bäuerliche Eigentum gleich. Gerade deshalb ist die Vertretung von bäuerlichen Abgeordneten im EU-Parlament bzw. den jeweiligen Ausschüssen sehr wichtig“, betonte Schmiedtbauer.
Praxistaugliche Alternativen im Pflanzenschutz gefordert
Die EU-Parlamentarierin verurteilte zudem die Verhandlungen um eine verpflichtende drastische Reduktion von Pflanzenschutzmitteln bis 2030, ohne dass praxistaugliche Alternativen existieren: „Die Bäuerinnen und Bauern sparen bereits jetzt Pflanzenschutzmittel ein, soweit es möglich ist und bewirtschaften ihren Grund und Boden seit Generationen auf eine nachhaltige Art und Weise. Gefragt ist jetzt die Förderung von Wissenschaft, Forschung und Entwicklung, um praxistaugliche Alternativen zu Pflanzenschutzmitteln zu erarbeiten, statt gleich die Verbotskeule zu schwingen. Denn das gefährdet massiv die Lebensmittelversorgungssicherheit Europas.“
Schmiedtbauer: „Wir können gemeinsam viel erreichen“
Trotz aller Kritik dürfe man die EU aber nicht an sich verteufeln, forderte Schmiedtbauer und verwies darauf, dass auch zahlreiche positive Signale aus Brüssel kommen und man mit Zusammenarbeit und engagierter Standesvertretung einiges in Brüssel erreichen könne. So habe etwa eine Initiative, die sie gemeinsam mit Österreichs Geflügelbauern gestartet hat, Früchte getragen und eine EU-Verordnung erreicht, nach der die sinnvolle Doppelnutzung von Flächen als Hühnerauslauf und für Photovoltaikanlagen erlaubt ist, ohne dass dabei die Freilandhaltungs-Kennzeichnung der Eier aberkannt wird. Ebenso erinnerte sie an die Rettung der Biomasse und erste Verhandlungserfolge zum Thema Wölfe. Daher appellierte sie auch an eine starke Zusammenarbeit der agrarischen Interessenvertretungen, denn mit geeinter Stimme könne man auch in Brüssel viel erreichen.
Funktionäre und Betriebsführer im Gespräch
Auf den besuchten Betrieben fand ein reger Gedankenaustausch zwischen Simone Schmiedtbauer und den Funktionären statt. Dabei wurde unter anderem auch über die Wolf- und Biberproblematik, Green Deal, Mercosur etc. diskutiert.
Dank an Leopold Diwold
Beim Sommergespräch wurden nicht nur ausgeschiedene Funktionäre, sondern auch ein Mitarbeiter des OÖ Bauernbundes geehrt. Leopold Diwold war 42 Jahre im OÖ Bauernbund als Bezirkssekretär tätig und geht im Sommer in Pension. „Ich wünsche Leopold Diwold alles erdenklich Gute in seinem wohlverdienten Ruhestand und bedanke mich für seine jahrzehntelange Arbeit“, so Bauernbund-Bezirksobfrau und LK-Vizepräsidentin Rosemarie Ferstl.
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