Baumgartenberg bekommt einen SPÖ-Bürgermeister: Alexander Leutgeb (26) ist jüngster Ortschef Österreichs
(UPDATE) BAUMGARTENBERG. Die Stichwahl um das Bürgermeister-Amt ist geschlagen: Mit 60,5 Prozent und 667 Stimmen hat der Sozialdemokrat Alexander Leutgeb das Rennen um die Nachfolge von Gerhard Fornwagner (ÖVP) für sich entschieden. ÖVP-Kandidatin Natascha Burian kam auf 435 Stimmen (39,5 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei 76,4 Prozent.

In einer ersten Stellungnahme zeigte sich Alexander Leutgeb, „unendlich dankbar“ für das in ihn gesetzte Vertrauen. Sein Kernthema sind die Gemeinschaft und der Zusammenhalt in der Gemeinde, wie er im Tips-Gespräch betonte. „Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit: Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern werde ich an den Herausforderungen unserer Gemeinde arbeiten und konkrete Lösungen für Baumgartenberg erarbeiten. Ein großes Dankeschön an alle Unterstützerinnen und Unterstützer, an mein großartiges Team und an alle, die an unsere Vision geglaubt haben. „
Leutgeb besuchte nicht nur vor dem ersten Wahlgang im Jänner alle Baumgartenberger Haushalte, „um direkt mit den Bürgern über ihre Anliegen und Wünsche für unsere Gemeinde zu sprechen“, sondern wiederholte auch vor der Stichwahl diese Besuche in fast allen Haushalten. „Man hat gemerkt, dass die Leute eine Veränderung wollen - das war auch die Message, die mir bei den Hausbesuchen mitgegeben wurde.“ Die SPÖ Oberösterreich gratulierte Leutgeb als „jüngsten Bürgermeister Österreichs“.
Der 26-Jährige gilt als politische Zukunftshoffnung in der SPÖ im Bezirk Perg. In seiner Heimatgemeinde Baumgartenberg fungiert er auch als Parteiobmann. Beruflich ist der ausgebildete Sonderschullehrer in der Polytechnischen Schule Perg tätig. Dort kümmert er sich in den Hauptfächern um Schüler mit sonderpädagogischem Bedarf und unterrichtet zudem politische Bildung sowie Berufsorientierung.
Leutgeb sieht in der Wiederbelebung des „Marktstadls“ als zentralen Treffpunkt für Veranstaltungen und Gemeinschaft als dringenden Handlungsbedarf, sowie die Entwicklung von Lösungen für die Zukunft der Machland Arkade, um den Ortskern zu stärken. Zudem setzt er sich für einen Nahversorger ein, damit die Bürger wieder vor Ort einkaufen können. Auch die finanzielle Situation der Marktgemeinde ist für ihn ein Kernthema, „damit wir wieder etwas schaffen können, zum Beispiel das Musikheim.“ Auf die gute Basis im Gemeinderat, dessen Zusammensetzung sich ja durch die Bürgermeisterwahl nicht verändert, will der neue Bürgermeister künftig aufbauen.
„Ich habe bereits bewiesen, dass ich konkrete Lösungen für die Anliegen unserer Gemeinde umsetzen kann“, so Leutgeb. „Ein Beispiel ist die erfolgreiche Petition, die ich 2020 gemeinsam mit Nationalrätin Sabine Schatz gestartet habe. Dadurch wurden die Sicherheitsmängel am Bahnhof Baumgartenberg beseitigt, und die Bahnanlage konnte modernisiert und sicherer werden – insbesondere für unsere Schülerinnen und Schüler sowie für Pendlerinnen und Pendler.“
Warum gewählt worden ist
Nötig geworden war die außertourliche Bürgermeisterwahl, weil ÖVP-Bürgermeister Gerhard Fornwagner im September 2024 zurückgetreten war, nachdem er alkoholisiert einen Verkehrsunfall verursacht hatte.
Alfred Hani (FPÖ)war bei seiner Kandidatur am 26. Jänner 2024 mit 19,6 Prozent der Stimmen als Drittplatzierter aus dem Rennen um das Bürgermeisteramt ausgeschieden. Natascha Burian (ÖVP) und Alexander Leutgeb (SPÖ) hatten 41,02 Prozent bzw. 39,38 Prozent der abgegebenen Stimmen erreicht. Leutgeb hatte sein Wahlergebnis im Vergleich zur Bürgermeister-Direktwahl 2021 fast verdoppeln können. 1461 Bürgerinnen und Bürger waren wahlberechtigt gewesen, 1.106 Stimmen wurden abgegeben. Die Wahlbeteiligung hatte demnach 75,7 Prozent betragen, neun Stimmen waren ungültig gewesen.
Bei der Bürgermeisterwahl im September 2021 hatte Gerhard Fornwagner (ÖVP) 68,9 Prozent der Stimmen erreicht, Alexander Leutgeb war auf 19,9 Prozent und der Kandidat der FPÖ, Alfred Hani, auf 11,2 Prozent der Stimmen gekommen.
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