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„Richten einen dringenden Appell um Soforthilfe an die Regierung!“

Daniela Toth, 25.04.2020 14:45

PINSDORF. Als von der Corona-Krise besonders stark betroffen erleben sich die Busunternehmen: Vom Schultransport bis zu dem Busreisen sind alle Einnahmequellen weggefallen. Busunternehmer Herbert Buchinger hofft auf eine Lösung für seine Branche.

Claudia und Herbert Buchinger vor zwei ihrer Fahrzeuge  Foto: Wilfried Fischer/www.fionet.at
Claudia und Herbert Buchinger vor zwei ihrer Fahrzeuge Foto: Wilfried Fischer/www.fionet.at

Busunternehmen sind fast immer „Mischbetriebe“ und als Reisebüro, Reiseveranstalter, Schüler- und Integrationstransport und im Gelegenheitsverkehr tätig. Daher hat es diese Sparte am 13. März mit den ersten Medienberichten „eiskalt“ erwischt, wie Buchinger erzählt: Schulen, Kindergärten und die Grenzen wurden geschlossen. Die Busse standen mit einem Schlag still, eine Welle an Stornierungen brach los.

„Arbeit von Monaten in wenigen Stunden vernichtet“

„Die gesamte Arbeitsleistung aus den letzten acht Monaten einschließlich Reiseplanung, Reservierungen, Vorauszahlungen und Reisekataloggestaltung war binnen weniger Stunden wertlos und vernichtet.“

Das Unternehmen Buchinger konnte sich in den vergangenen 20 Jahren nach Übernahme des elterlichen Betriebes, sowie des Familienbetriebes Mirlacher Busreisen mit viel Engagement am heimischen Markt etablieren. Nun musste Buchinger 650 Reisen bis Ende Juni storniern und 1500 Kunden absagen. Die Folge: Von den 25 Mitarbeitern mussten 14 zur Kurzarbeit angemeldet werden, weitere elf Aushilfsfahrer können momentan nicht beschäftigt werden.

Der 19 Fahrzeuge umfassende Fuhrpark steht still, durch Wartungsarbeiten und Fixkosten für Garagen, Büros und teuren Lizenzgebühren laufen die Kosten jedoch weiter. Die Kurzarbeit war nur möglich, weil die Finanzlandesdirektion zusagte, die Zahlungen für die Schülerbeförderung auch in der Ausfallszeit zu übernehmen.

Existenzgefährdende Situation

Insgesamt eine existenzgefährdende Situation, vor allem, weil weiterhin unsicher ist, wann wieder Reisen möglich sein werden, fasst Buchinger zusammen. Die normalerweise umsatzsstärksten Monate März bis Juli sowie September und Oktober können das Jahr wohl heuer nicht finanzieren. Der Unternehmer hofft daher, dass durch die beschlossenen Hilfspakete der Regierung zumindest ein Teil des Schadens aufgrund der Reiseausfälle minimiert werden kann: „Nachdem unsere Sparte zu den letzten gehört, die sich wieder aktiv an der Wirtschaft beteiligen kann und die Zukunft täglich unsicherer wird, richten wir den dringenden Appell um Soforthilfe an unsere Regierung!“

Positv stimmt Claudia Buchinger, dass 80 Prozent der Kunden aus dem Eigenprogramm umgebucht, oder einen Gutschein akzeptiert haben: „Das kommt daher, dass wir hauptsächlich Stammkunden haben und stets auf Regionalität gesetzt haben, daher ist das Vertrauen unserer Kunden an uns sehr groß! Das ist für uns eine sehr große Hilfe.“ Sie ist sich auch sicher: „Wir werden wieder reisen!“


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