Stressfreies Ende für Rinder: Mobile Schlachtung wird möglich
BEZIRK ROHRBACH. Als erster Bezirk in Oberösterreich macht Rohrbach die mobile Schlachtung von Rindern möglich: Nach langem Suchen hat die Bezirksbauernkammer mit der Bio-Hof-Fleischerei Höglinger in Ollerndorf (Putzleinsdorf) einen Partnerbetrieb gefunden, der zur Schlachtung direkt auf den Hof fährt.
Gedacht ist das Pilotprojekt für regionale, kleine Direktvermarkter, die ihren Tieren den Lebendtransport zum Schlachthof ersparen möchten. Beim Pilotprojekt kommt der Schlachter zum Rind, erklärt Bezirksbauernkammer-Obmann LAbg. Georg Ecker: „Das Tier kommt in eine Fangeinrichtung, wie man sie auch beim Impfen oder Ohrmarken stechen verwendet. Dort wird das Rind mit dem Bolzenschussapparat betäubt und innerhalb von einer Minute auf den mobilen Schlacht-Anhänger gezogen und gestochen.“ Nach dem Entbluten kommt das Tier zur weiteren Verarbeitung zum genehmigten Schlachtbetrieb. Auch das aufgefangene Blut wird dort entsorgt.
„Vom Amtstierarzt und dem Landesveterinärdirektor gibt es grünes Licht für diese Vorgangsweise. Bisher scheiterte das Projekt aber daran, dass wir keinen Schlachtbetrieb gefunden hatten“, berichtet Ecker.
Tierwohl im Fokus
Die Suche ist nun vorbei: Renate und Michael Ecker von der Bio-Hof-Fleischerei Höglinger werden künftig die Weideschlachtung übernehmen. Der Familienbetrieb in Ollerndorf wird seit 1982 biologisch geführt und Fleisch- und Wurstwaren in Bio-Qualität erzeugt. „Ein verantwortungsvoller Umgang mit den Tieren und das Tierwohl liegen uns am Herzen“, sagen die jungen Landwirte, die schon jetzt mit Bio-zertifizierten Bauern aus der Region zusammenarbeiten und etwa Lohnschlachtungen von Rindern und Schweinen übernehmen.
Investition in Schlachtanhänger
Für den tatsächlichen Start fehlt noch ein Schlachtanhänger oder Klein-LKW, für den jetzt Angebote eingeholt werden. Georg Ecker, der auch Leaderobmann ist, kann sich eine Förderung über das EU-Programm als Anschubfinanzierung vorstellen. „Der Wunsch der Landwirte nach einer Weideschlachtung ist schon lange da und es gibt auch erste Interessenten, die das Angebot nutzen wollen“, ist Ecker überzeugt, dass das Projekt gut angenommen wird.,
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden