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Paralympics verschoben – Handbiker Walter Ablinger hofft auf faire Neunominierung

Elena Auinger, 09.04.2020 08:07

RAINBACH IM INNKREIS. Aufgrund der Coronakrise wurden sowohl die Olympischen- als auch die Paralympischen Spiele in Tokyo auf 2021 verschoben. Im Tips-Interview spricht Handbiker Walter Ablinger über die Absage, wie er sich zu Hause fit hält und wie es ihm dabei geht, dass alle seine vier Mädels (seine Frau und seine drei Töchter) im Moment zu Hause sind.

Walter Ablinger genießt die zusätzliche Zeit mit seiner Familie. (Foto: privat)
photo_library Walter Ablinger genießt die zusätzliche Zeit mit seiner Familie. (Foto: privat)

Tips: Wie bewerten Sie das Verschieben der Olympischen- bzw. Paralympischen Spiele in Tokyo von 2020 auf 2021?

Walter Ablinger: Mein Bauchgefühl sagt mir, dass die Absage der Paralympics 2020 (Eröffnungsfeier am 25. August - meine Bewerbe am 02. und 03. September) etwas zu früh erteilt wurde. Die Vernunft sagt mir aber, dass es die richtige Entscheidung ist. Also absolut nachvollziehbar und gerechtfertigt.

Tips: Was bedeutet die Verschiebung für Sie?

Ablinger: Meine Qualifikation hatte ich für 2020 mit der letzten WM-Medaille in Emmen (Niederlande) und dem Gesamtweltcupsieg 2019 so gut wie fixiert. Die Flüge für Familie und Fanclub waren gebucht, 21 Personen hätten mich begleitet. Nun hoffe ich, dass der internationale Radverband (UCI) die Qualizeit verlängert und eine faire, weltweite Neunominierung möglich macht.

Tips: Wie wird nun Ihr weiterer Trainingsplan aussehen?

Ablinger: Aktuell befinde ich mich in einer körperlichen Hochform. Seit Ende Oktober habe ich bereits 9.440 Kilometer am Home-Trainer abgespult. Zurzeit habe ich mein Winter-Indoor-Training um einige Wochen verlängert, ich halte mich an die Ausgangssperre der Bundesregierung und habe seit 9. März unsere Wohnadresse nicht mehr verlassen. Zusätzlich gibt es tägliches Kraft-, Koordinations-, Stabilisations- und Gymnastiktraining.

Tips: Gehen Sie davon aus, dass es heuer noch Rennen zu fahren gibt?

Ablinger: Bis zur Weltmeisterschaft in Ostende (Anfang Juni) wurden alle Behindertenradsportveranstaltungen abgesagt, bzw. verschoben, sehr schmerzlich für mich sind hierbei die Absage des Linz-Marathons, die Europa- und Weltcuprennen in Frankreich und Italien, sowie voraussichtlich auch die WM in Belgien. Ich hoffe auf Durchführung der Bewerbe in der zweiten Saisonhälfte. Die OÖ-Paracyclingtour (Rennen in Rainbach, Schwanenstadt und Bad Hall) wurde auf Anfang Oktober (von 9. bis 11. Oktober) verlegt. Das Weltcuprennen Anfang August in Kanada möchte ich auch noch nicht ganz abschreiben.

Tips: Wie wirkt sich die Coronakrise mental auf einen Spitzensportler wie Sie aus? Haben Sie vielleicht sogar Tipps für unsere Leser, wie sie mit dieser Krise mental besser umgehen können?

Ablinger: Ich besinne mich weiter auf meine Stärken, versuche sehr aufmerksam im hier und jetzt zu leben, die Vergangenheit war, die können wir nicht mehr ändern, und die Zukunft ist noch nicht. Ich versuche meinen Fokus zu bewahren und erfreue mich trotz vorgegebener Einschränkung an den alltäglichen Umständen. Wir durchleben eine herrausfordernde Zeit und spüren eine Art 'Erdung', die uns zurück auf den Boden holt. Das Glück im sozialen Österreich leben zu dürfen, die Zufriedenheit mit den eigenen Lebensumständen, die Dankbarkeit einen weiteren Tag erleben zu dürfen sowie die Zuversicht aus der Krise zu lernen, sollen uns Kraft geben. Der Verlauf und die Verbreitung der Pandemie ist sehr bitter und traurig. Wir erleben aktuell eine natürliche Selektion wie wir sie sonst nur aus der Tierwelt wahrnehmen. Die Kranken, Schwächeren und Älteren unter uns sind leider am meisten betroffen. Deswegen. 'Bitte, bitte bleibt zu Hause', wenn ihr könnt, stärkt euer Immunsystem so gut es geht mit gesunder Ernährung, regelmäßig Bewegung, täglichem Sonnenlicht, viel Schlaf und versucht eure Süchte loszuwerden. Jetzt ist eine super Gelegenheit dazu mit dem Rauchen aufzuhören, Alkohol oder Süßigkeiten zu reduzieren oder unser Konsumverhalten zu überdenken.

Tips: Wie sieht Ihr Alltag im Moment zu Hause aus? Genießen Sie die zusätzliche Familienzeit?

Ablinger: Wir schlafen etwas länger, genießen das gemeinsame Frühstück, Mittag- und Abendessen, unterstützen die Kids so gut es geht bei der Lehrstoffvermittlung und bewahren uns aber auch unsere Rückzugsräume. Meiner ist im Trainingsraum im Keller, an der windgeschützten, sonnendurchfluteten Hausecke, im Garten oder am angrenzenden Waldrand natürlich auch mit dem nötigen Respekt für den Rückzugsraum der Wildtiere. Ich habe das Glück in einer harmonischen Familie leben zu dürfen, jedoch vermisse ich schon auch den Kontakt zu meinen Eltern, Geschwistern und Sozialkontakte.


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