Frühwald: Das Bindeglied zwischen Eisen- und Moststrasse
MOSTVIERTEL/REINSBERG. Daniela und Augustin Frühwald leiten gemeinsam den Mostbaronbetrieb am Höhenberg. In der Mundart wird dieser Hechaberg genannt, was die Familie und den Hof als die „Hechals“ bekannt gemacht hat.
Sie sind derzeit das südlichste und wohl auch das am höchsten gelegene Mitglied der Mostbarone: Die Hechals, das sind Daniela und Augustin Frühwald, die mit ihren vier Töchtern und den Eltern von Augustin, den Altbauern Leopoldine und Johann die Landwirtschaft betreiben. 2010 haben Daniela und Augustin den Betrieb übernommen. Der Biobetrieb steht auf mehreren Standbeinen. An die 350 Obstbäume, vorwiegend Äpfel, Birnen und Zwetschken liefern die Zutaten für Säfte, Moste, Edelbrände, Liköre und Essige.
Altbauer Johann Frühwald ist nach wie vor bemüht, die handwerkliche Kunst des Besenbindens am Leben zu erhalten und sein Wissen auch weiterzugeben.
Am Hof wird jede Arbeit erledigt, aber die Arbeit des Brennens feiner Edelbrände oder auch die Herstellung der aktuell neun verschiedenen Fruchtsäfte macht der Mostbaron besonders gerne. Augustin ist Obstverarbeitermeister. Besonders stolz ist er auf sein Durstlöscher, die als Biosaft und Biomost mit Wasser und Kohlensäure in praktischen 0,33 Liter Glasflaschen abgefüllt sind. Im Dreierpack gibt´s dann auch noch den Birnencider mit dem urigen Namen „Koa Wossa net“ (kein Wasser nicht) dazu.
Regionaler Vertrieb
Dem Hof gegenüber liegt die Burg Reinsberg, die als kulturelles Zentrum in der Region gilt. Die Burg ist einer der Hauptabnehmer für seine praktischen Getränke in der handlichen Flasche. Aber die Burg Reinsberg gehört nicht allein zu den Veranstaltern, die Gefallen am köstlichen Inhalt und der Verpackung fanden. Augustin Frühwald ist somit sehr zufrieden mit den Abnehmern in der Region. Sportfeste, die Feuerwehr und die Musikvereine gehören zu den regelmäßigen Nutzern seiner Erfindung. „Ich habe es geschafft und darauf bin ich stolz“, kommentiert der Biobauer und Mostbaron den gelungenen Absatz in der Region.
Ennstaler Bergschecken
Die Hechals halten auch Rinder. Und davon sogar eine ganz besondere Art: die Ennstaler Bergschecken, von denen es weltweit nur mehr 350 Tiere gibt. Augustin ist stolz darauf, diese alte und bedrohte Nutztierrasse seit 2007 am Hof in einem Gen-Erhaltungsprogramm zu züchten.
Brückenbauer
Durch seine geografische Lage bildet der Betrieb eine Brücke zwischen der Eisenstraße und der Moststraße. Mehrere Wanderwege zwischen den Regionen kreuzen sich in unmittelbarer Umgebung. Die Hechals sind auch zuständig für die Pflege und Versorgung des nahegelegenen Mostbrunnens. Dort können Wanderer ihren Durst löschen.
Auch im Produktangebot im Hofladen spiegeln sich Most und Eisen. Das „Schmiedfeuer“ ist beispielsweise ein Apfel-Birnenbrand, der in einer Flasche abgefüllt ist, die einen Zierverschluss aus Eisen hat, der vom Schmiedemeister Sepp Eybl aus Waidhofen/Ybbs gefertigt ist. Produkte wie der Schmiedradler und die Schmiedperle, ein Obstperlwein, zeigen auch die Verbundenheit mit beiden Reichen auf.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden