Thomas Reifeltshammer vertritt die Profis in der Gewerkschaft
RIED. Der Rieder Defensivspezialist Thomas Reifeltshammer ist seit Kurzem einer von drei Fußballprofis, die die Spieler der tipico Bundesliga in der Fußballer-Gewerkschaft VdF (Vereinigung der Fußballer, einer Fachgruppe der Gewerkschaft GdG-KMSfB) vertreten.
Die weiteren Vertreter der Erstligaprofis sind Christopher Dibon (Rapid) und Jörg Siebenhandl (Admira). Für die Sky Go Erste Liga wahren Thomas Pichlmann (Innsbruck), Andreas Schicker (Wr. Neustadt) und Mario Reiter (LASK) die Interessen der Spieler. Tips sprach mit Thomas Reifeltshammer über seine Arbeit.
Tips: Was sind die Aufgaben der Fußballergewerkschaft?
Reifeltshammer: Wir sind die Interessensvertretung aller Profis. Wir sind zuständig, wenn es Probleme mit Verträgen gibt oder wenn Geld ausständig ist. Wir befassen uns auch mit Themen wie einem einheitlichen Ligaball, dem Sozialfonds, in den ein Teil des Gehaltes eingezahlt wird, oder mit Fortbildung für die Spieler für die Zeit nach der Profikarriere. Auch beim Kollektivvertrag haben wir einige Punkte durchgesetzt.
Tips: Brauchen Profis eine Gewerkschaft?
Reifeltshammer: In Ried ist es perfekt, hier gab es noch nie ein Problem mit Gehältern und Verträgen. Ich bin stolz, wenn ich das bei Treffen mit anderen Spielern sagen kann. Es gibt aber viele Fälle, wo eine Gewerkschaft den Spielern helfen kann – auch bis in die Regionalliga. Ich schätze, dass etwa 85 Prozent der Profis bei der VdF sind.
Tips: Wie kamen Sie zur VdF und wie wurden Sie einer von drei Spielervertretern der Bundesliga?
Reifeltshammer: Die Gewerkschaft hat in jedem Verein ein bis zwei Ansprechpartner gesucht; ich wurde dann angesprochen, ob ich der Vertreter für Ried sein will. Aus diesen Leuten wurden dann drei als Spielervertreter gewählt. Dabei geht es vor allem um den Sozialfonds; diese drei Spieler entscheiden, wofür das Geld verwendet wird.
Tips: Was sind Ihre wichtigsten Aufgaben?
Reifeltshammer: Ich bin der Ansprechpartner für unsere Spieler und das Bindeglied zwischen Gewerkschaft und Verein. In Ried ist das relativ leicht, weil es keine Probleme gibt und ich daher wenig Arbeit habe. Die SVR ist ein positives Beispiel, wie das Verhältnis von Spielern und Verein funktionieren kann.
Tips: Um welche Probleme geht es im Allgemeinen?
Reifeltshammer: Meistens geht es ums Geld oder darum, dass keines da ist. Häufig kann ein Verein nicht zahlen oder zahlt weniger als vereinbart; dann treffen sich Spieler und Verein vor Gericht. Das ist vor allem in der 2. Liga und der Regionalliga nicht selten. Es wird mittlerweile immer schwerer für Vereine, dass sie ihre Spieler schwarz bezahlen.
Tips: Bei Fußballern wird oft angenommen, dass sie so gut verdienen, aber die Realität sieht vor allem in der 2. Liga anders aus.
Reifeltshammer: Deswegen gibt es den Kollektivvertrag. Der betrifft vor allem junge Spieler, wenn sie in den Profistatus wechseln. Für Versicherungen und Unfallversicherungen gibt es spezielle Angebote der VdF. Verletzte Spieler werden oft nur eine gewisse Zeit vom Verein bezahlt, dann übernimmt das die Krankenkasse.
Tips: Zum Schluss noch kurz zur SVR: Ihr habt jetzt fünf Punkte Vorsprung auf den Tabellenletzten Grödig und drei Punkte Rückstand auf Platz sechs. Wird es noch eng nach unten oder geht noch was nach oben?
Reifeltshammer: Wir dürfen die Lage nicht unterschätzen, aber wir wollen es aus eigener Kraft schaffen und in den letzten Spielen so viele Punkte holen wie möglich.
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