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Arbeiterkammer legt Schwerpunkt auf unbezahlte Überstunden

Walter Horn, 31.07.2018 14:02

RIED. Die Rechtsexperten der Rieder Arbeiterkammer haben im ersten Halbjahr bereits 3.828 Beratungen durchgeführt und durch außergerichtliche Interventionen oder vor Gericht 1,16 Millionen Euro erstritten.

Bezirksstellenleiter Siegfried Wambacher
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In vielen Fällen ging es laut Bezirksstellenleiter Siegfried Wambacher um unbezahlte Mehrarbeit und Überstunden. Er präsentierte auch zwei Beispiele, in denen die AK Ried für Arbeitnehmer aus dem Bezirk Nachzahlungen erreichen konnte.

Die AK geht davon aus, dass in Österreich rund ein Fünftel der geleisteten Mehrarbeit und Überstunden in Österreich aus verschiedenen Gründen nicht bezahlt werde – weder mit Geld noch mit Zeitausgleich. Wambacher ist überzeugt, dass dieses Thema auch wegen des neuen Arbeitszeitgesetzes weiterhin aktuell bleibt.

Begutachtung gefordert

Rechtsexperte Christian Breyer: „Das neue Arbeitszeitgesetz braucht eine Begutachtung, weil so vieles schwammig formuliert ist. Fast alle Experten sagen, dass es Verschlechterungen für die Arbeitnehmer bringt.“ Ein Beispiel für schlechte Formulierung sei die Freiwilligkeit: „Das Arbeitsrecht ist ein Schutzrecht, daher hat der Begriff der Freiwilligkeit im Arbeitsrecht nichts verloren.“

Breyer nannte weitere Beispiele, die vor allem Änderungen bei der Überstundenabrechnung betreffen. Derzeit könne ein Arbeitnehmer Überstunden aus „berücksichtigungswürdigen“ Gründen ablehnen. Im neuen Gesetz würde das Ablehnungsrecht für die neunte und zehnte Stunde nicht mehr erwähnt. Bei Gleitzeitverträgen würden die elfte und zwölfte Stunde nicht mehr als Überstunden, sondern nur noch 1:1 abgegolten werden.


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