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Ausstellung zeigt das harte Leben der Frauen im Mittelalter

Walter Horn, 03.02.2019 13:02

RIED. Das Museum Innviertler Volkskundehaus zeigt vom 7. Februar bis 8. Juni die Sonderausstellung „Frauenleben im Mittelalter“. Sie beleuchtet das mittelalterliche Frauenbild, die zahlreichen Aufgaben der Frauen und ihre untergeordnete gesellschaftliche Stellung.

Die Lebensbedingungen der Bäuerinnen waren besonders schwer.  (Foto: Jaques Dalarun - Das leuchtende Mittelalter)
photo_library Die Lebensbedingungen der Bäuerinnen waren besonders schwer. (Foto: Jaques Dalarun - Das leuchtende Mittelalter)

Die Ausstellung betrachtet die unterschiedlichsten Rollen von Frauen dieser Epoche: als Nonnen oder Mystikerinnen, als Prostituierte, Hebammen oder Heilerinnen, als Bäuerinnen, Handwerkerinnen und Händlerinnen. Die Ausstellung setzt sich auch mit der rechtlichen Stellung der Frau in Zusammenhang mit Eheschließung, Scheidung und Ehebruch auseinander. Frauen wurden im Mittelalter als Menschen minderer Art angesehen und waren rechtlich dem Mann untergeordnet.

Kirchlich geprägt

Die Kirche prägte das negative Bild der Frau. Obwohl einerseits das Ansehen der Jungfrau Maria idealisiert wurde, galt das weibliche Geschlecht als lasterhaft und schwach, geschwätzig, eitel und verlogen. Die Konsequenzen aus dieser Haltung führten Frauen in vielfältiger Weise in nachteilige Lebenslagen.

Unvorstellbar harte Arbeit

Bis ins späte Mittelalter lebte der Großteil der Bevölkerung auf dem Land. Die Lebensbedingungen der Bäuerinnen waren besonders schwer. Sie mussten neben der Feldarbeit, das Vieh versorgen, die Kleidung für die Familie anfertigen – vom Flachs bis zum fertigen Produkt, Wasser holen, das Holz für das Feuer besorgen, Wäsche waschen, Mahlzeiten zubereiten, Bier brauen und die meist vielen Kinder versorgen.

Die Lebenserwartung der Frauen am Land war besonders niedrig, viele starben im Kindbett oder an Auszehrung.

Gang ins Kloster

Die einzige Möglichkeit, dem zermürbenden Kreislauf der Geburten und der schweren Arbeit zu entgehen, war der Gang ins Kloster. Doch dieser stand nur den Frauen der oberen Schichten offen. Mädchen aus armen Familien konnten nur als Laienschwestern eintreten, um die anstrengenden Arbeiten im Kloster zu übernehmen.

Nonnen waren im Mittelalter meist die einzigen Frauen, die eine Ausbildung erhielten. Einige Äbtissinnen erlangten hohes Ansehen und nahmen Einfluss auf Politik und Kirche. Mystikerinnen wie Hildegard von Bingen, Brigitta von Schweden oder Katharina von Siena genossen höchste Verehrung und avancierten zu Beraterinnen von Regenten, Fürsten und Päpsten.

Verbesserung im Spätmittelalter

Erst im Spätmittelalter gelang es einigen Patrizierfrauen ebenfalls, zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht, eine höhere Stellung in der Gesellschaft zu erreichen. Sie konnten lesen und schreiben und waren manchmal gebildeter als ihre Männer. Die oft vermögenden Kauffrauen führten die Geschäfte während der Abwesenheit ihrer Ehemänner, konnten aber auch eigene Handelsgesellschaften gründen.

Im Kaufmannswesen setzten sich erstmals Normen durch, die die Stellung der Frau deutlich verbesserten. In den aufblühenden Städten betrieben sie Krämerläden, arbeiteten im Handwerk oder verkauften als Hökerinnen ihre Produkte.

Eröffnung

Die Ausstellung wird am Donnerstag, 7. Februar um 19 Uhr von Bürgermeister Albert Ortig eröffnet. Zur Ausstellung spricht die Kuratorin Alice Selinger.

Öffnungszeiten

  • Di-Fr 9-12 u. 14-17 Uhr, Sa 14-17 Uhr, Sonn- und Feiertage geschlossen
  • Führungen für Gruppen (auch Schulklassen) nach Vereinbarung: Tel. 07752/901-302 oder Email: kultur@ried.gv.at

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