Hohe Beteiligung bei Testungen des Bildungspersonals: 80 Prozent schon angemeldet
RIED. Bei den Corona-Testungen des Bildungspersonals, die am Wochenende in den Rieder Messehallen stattfinden, zeichnet sich eine hohe Beteiligung ab. Im Bezirk Ried hatten sich bis Freitagmittag schon rund 1.400 Personen, also rund 80 Prozent der „Zielgruppe“, angemeldet.
Das Bundesheer, im speziellen das Rieder Panzergrenadierbataillon, das diese Tests im Innviertel durchführt, ist einsatzbereit und für den Ansturm gerüstet, berichtete Oberst Alfred Steingreß. Die Zusammenarbeit mit Bezirkshauptmannschaft, Rotem Kreuz, Feuerwehr, Polizei und Rieder Messe sei hervorragend gewesen.
Die Tests des Bildungspersonals, zu dem neben Lehrern auch das Personal von Kindergärten oder Musikschulen zählt, sind durchaus auch ein Testlauf für die Massentestungen ab 11. Dezember.
Diese werden zwar durch die Bezirksverwaltungsbehörden durchgeführt, das Land hat aber bereits eine Assistenzanforderung an das Bundesheer gestellt.
Drei Teststationen
Im Innviertel gibt es drei Teststationen. Eine mit drei Teststraßen in Ried, die zu den größten in ganz Österreich zählt, eine weitere mit drei Teststraßen in Braunau und eine mit zwei Teststraßen und der Möglichkeit zur Erweiterung in Andorf.
Von den 300 Soldaten des Rieder Bataillons sind knapp 120 bei den Testungen eingesetzt. Mehr ist kaum möglich, denn etwa die gleiche Zahl von Soldaten schiebt derzeit bei der Botschaftsbewachung in Wien Dienst, der Rest wird für den Betrieb der Kaserne gebraucht oder nimmt an Kursen teil.
Ablauf
Selbstverständlich ist das gesamte an den Testungen beteiligte Personal getestet. Während der Testungen wird auch streng auf die Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen geachtet. Es gibt unter anderem Abstandsmarkierungen und ein Einbahnsystem.
Auch die Privatsphäre wird respektiert: Die einzelnen Teststraßen sind verwinkelt angelegt und es befindet sich jeweils nur eine zu testende Person in einer Kabine.
Ergebnisse per SMS
Um Ansammlungen von Wartenden zu vermeiden, werden den Getesteten die Ergebnisse nicht vor Ort bekannt gegeben; sie werden, sobald das Ergebnis feststeht, per SMS, E-Mail oder, falls das nicht geht, mit einem Anruf informiert.
Bei positivem Ergebnis zweiter Test
Wer ein positives Ergebnis erhält, soll sich zunächst sofort selbst isolieren, bis die Bezirksbehörde Kontakt aufnimmt und einen zweiten Test, diesmal einen PCR-Test, arrangiert.
Die Bezirkshauptmannschaft wird bei Vorliegen des positiven Ergebnisses automatisch vom EDV-System benachrichtigt. Auf diese Kontaktaufnahme sollen die positive Getesteten nicht lange warten müssen: „Das soll noch am selben Tag geschehen.“
Der zweite Test findet nicht auf dem Testgelände statt.
Wie viele unentdeckte Infizierungen durch diese Tests erkannt werden können, sei schwer zu sagen. Wahrscheinlich werde die Zahl aber niedrig sein, womöglich im Promillebereich, weil ja nur „Gesunde“ ohne Symptome getestet würden. „Wer sich krank fühlt oder schon Symptome zeigt, soll nicht zum Test kommen, sondern bei der Nummer 1450 anrufen.“
Ein Vorteil dieser Testungen sei, dass man Clusterbildungen erkennen und sofort eingreifen könne.
(Fast) auf die Minute getaktet
Der Durchlauf in den Teststationen ist vom Bundesheer fast auf die Minute getaktet. Bei einem Zeitaufwand von durchschnittlich zwei bis drei Minuten pro Person rechnet man damit, 75 Personen pro Stunde testen zu können. Steingreß: „Wir werden wahrscheinlich sogar schneller sein, im Testdurchlauf haben wir nur eineinhalb Minuten benötigt.“
Engpässe, die Zeitverluste verursachen, dürfte es eher bei der Administration geben, beispielsweise wenn jemand das Formular nicht dabei hat oder wenn der Datenabgleich länger dauert.
Das Bundesheer arbeitet mit einem redundanten System: Die Datenerfassung erfolgt sowohl digital als auch mit Zetteln. Das bedeutet, dass die Tests auch bei einem Ausfall des Onlinesystems durchgeführt werden könnten.
Ausgebildetes Personal
Niemand muss Angst haben, dass ihm eventuell ein Grundwehrdiener mit dem Stäbchen in der Nase bohrt. Die Tests werden ausschließlich durch ausgebildetes Personal durchgeführt, entweder durch Notfallsanitäter oder durch diplomiertes Sanitätspersonal.
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