Enormer Ansturm auf Impf- und Testangebote – bei den Gurgel-Tests ist Ried bei den Ersten
RIED. Seit Montag gelten in ganz Österreich neue, strengere Covid-Verordnungen. Oberösterreich hat auf Grund der miserablen Zahlen in einigen Bereichen noch strengere Vorschriften verhängt. Ab 10. November sind in den ersten Bezirken – darunter Ried – Gurgel-Tests verfügbar.
In Oberösterreich gilt für Kundinnen und Kunden in allen Geschäften, Einkaufszentren sowie in Kultureinrichtungen wie Museen und Bibliotheken, eine FFP2-Maskenpflicht. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gilt seit voriger Woche die bundesweite Regelung.
Die 3G-Regel für den Arbeitsplatz führte in den letzten Tagen zu einem enormen Andrang bei den Impfstraßen und Teststationen. Dabei leistete sich Oberösterreich die Peinlichkeit, dass im ganzen Bundesland am Sonntag nur eine einzige Impfstraße geöffnet war.
Das soll sich jetzt allerdings ändern, denn das Impfangebot wird entsprechend dem Andrang massiv hochgefahren: Neben den fixen Impfstraßen des Landes gibt es verstärkt Pop-up-Impfstellen und Impfbusse. Außerdem wird in etwa 900 registrierten Ordinationen im niedergelassenen Bereich geimpft (auch im Bezirk Ried).
Unangenehm wird es für Ungeimpfte und auch für Geimpfte, die sich freiwillig testen lassen wollen: Wegen des plötzlichen Andrangs sind Testtermine derzeit online kaum zu bekommen.
Bei den Gurgeltests gehört Ried zu den Ersten
Neben dem Impfangebot werden auch die Testmöglichkeiten ausgebaut. Das Land Oberösterreich erweitert das Angebot ab sofort stufenweise.
Neben den PCR-Test in den Teststraßen der Apotheken können seit 4. November an mehr als 30 öffentlichen Dauer-Teststraßen der Firma WEMS in Oberösterreichs Bezirken sieben Tage die Woche neben Antigentests auch PCR-Gurgeltests erfolgen.
Ab 10. November wird die PCR-Testmöglichkeit in Oberösterreich nun stufenweise mit Gurgel-Testsets für zu Hause erweitert, die in ausgewählten SPAR-Märkten abgeholt und nach erfolgter registrierter Durchführung des Tests dort wieder abgegeben werden. Den Anfang machen die Bezirke Braunau, Ried, Schärding und Freistadt.
3G und 2G
Im Gegenzug für die 3G-Pflicht fällt am Arbeitsplatz die Maskenpflicht, zum Beispiel für Angestellte im Supermarkt, weg. Für Kunden bleibt sie an „Orten zur Deckung notwendiger Grundbedürfnisse“ (z. B. Supermärkte, Apotheken, öffentliche Verkehrsmittel) bestehen. Für darüber hinausgehende Bedürfnisse gilt 2G (geimpft oder genesen).
Überall dort, wo bisher ein Impf- oder Genesungsnachweis oder ein aktueller negativer Coronatest, also 3G, als Eintrittsvoraussetzung galten, wird jetzt nur noch 2G akzeptiert. Wer aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden kann, braucht einen PCR-Test.
Somit gilt die 2G-Regel für Besucher und Kunden in allen Bereichen der Gastronomie, in Hotels, bei körpernahen Dienstleistern, in Sport- und Freizeiteinrichtungen (Fitnessstudios), in Kultureinrichtungen (Ausnahme: Museen), bei Veranstaltungen mit mehr als 25 Personen (auch auf Christkindlmärkten) sowie in Spitälern und Pflegeheimen. Auch für Wintersportler in Gondeln und Seilbahnen gilt ab 15. November 2G.
Kinder bis zum 12. Lebensjahr brauchen keinen Nachweis. Für das Alter von 13 bis 15 Jahren gilt der Ninja-Pass, in dem die Schultests eingetragen werden. Jugendliche ab der neunten Schulstufe brauchen einen 2G-Nachweis.
Die Kontrollen sollen wie bisher von der Polizei im Auftrag der Gesundheitsbehörden durchgeführt werden.
Die Kontrollen an den Bezirksgrenzen sind seit Montag aufgehoben.
Unternehmen
Der Rieder Wirtschaftskammer-Obmann Josef Heißbauer gibt zu bedenken, dass die neuen Vorgaben schwierig zu administrieren seien: „Ich bin in meinem Betrieb selbst damit konfrontiert und merke jeden Tag, dass die Anforderungen schwerer und unübersichtlicher werden. 3G für die Belegschaft ist klar, aber wir haben keine klare Aussage zur Maskenpflicht für Angestellte gefunden. Manche Unternehmer lesen aus der Formulierung eine Pflicht heraus, andere nicht.“
Veranstaltungen
Für alle Veranstaltungen mit mehr als 25 Besuchern gilt jetzt 2G. Bei mehr als 50 Teilnehmern muss die Veranstaltung angemeldet werden. Sind mehr als 250 Teilnehmer geplant, so ist eine Bewilligung durch die Bezirkshauptmannschaft erforderlich.
Was das für Veranstalter bedeutet, sagt Florian Bauböck, Obmann des Rieder Kulturvereins KiK: „Für uns ändert sich grundsätzlich nicht viel. Wegen der Größe unseres Kellers müssen wir Veranstaltungen nur melden, nicht genehmigen lassen. Covid-Beauftragte haben wir sogar mehrere. Grundsätzlich sind wir froh, dass wir das KiK offen lassen können. Aber jedes Mal, wenn die Zahlen schlechter werden und es neue Maßnahmen gibt, dezimiert das unsere Besucherzahl, die seit September ohnehin schon um 40 bis 50 Prozent niedriger ist als vor der Pandemie. Das macht die Planung für das nächste Jahr sehr schwierig.“
Zu den 2G-Kontrollen meint er: „Wir bemühen uns, das Umfeld für Besucher, Künstler und unser Team so sicher wie möglich zu gestalten. Wir haben gutes Feedback für unsere strengen 3G-Kontrollen bekommen, weil sich dadurch die Besucher wirklich sicher fühlen können. Bei unseren Veranstaltungen gilt jetzt 2G, wir empfehlen aber allen einen zusätzlichen PCR-Test – mit den Gurgeltests wird das wieder niederschwelliger.“
Impf-Information
Alle Informationen zur COVID-19-Schutzimpfung in OÖ sowie die Adressen und Öffnungszeiten der Impfstellen und die Fahrpläne der Impfbusse auf www.ooe-impft.at.
Alle Informationen zu Kontaktmöglichkeiten, Öffnungszeiten und welche Impfstoffe in der jeweiligen Ordination zur Verfügung stehen, werden täglich aktualisiert und sind auf der Website der Ärztekammer Oberösterreich zu finden unter: www.aekooe.at/patienten/covid-19-impfordinationen.
Anmeldefreie Impfaktion
Von 9. bis 11. November finden in mehr als 100 Ordinationen von 16 bis 18 Uhr Corona-Schutzimpfungen ohne Voranmeldung statt.
Im Bezirk Ried beteiligen sich folgende Ärzte:
Antiesenhofen: Ordination Dr. Sabine Sperrer-Hochreiter, Rieder Straße 56 • Donnerstag, 11. November • BioNTech/Pfizer
Mehrnbach: Ordination Dr. Christian Süß, Riegerting 9 • Mittwoch, 10. November • BioNTech/Pfizer
Ort im Innkreis: Ordination Dr. Armin Reischl, Ort im Innkreis 168 • Mittwoch, 10. November • BioNTech/Pfizer, Moderna, AstraZenica, Johnson & Johnson
Ried im Innkreis: Ordination Dr. Johanna Dirisamer, Stelzhamerplatz 2 • Mittwoch, 10. November & Donnerstag, 11. November • BioNTech/Pfizer, Moderna
Ried im Innkreis: Ordination Dr. Christoph Huber, Josef-Kränzl-Straße 11 • Mittwoch, 10. November • BioNTech/Pfizer
Sankt Martin im Innkreis: Ordination Dr. Clemens Novak, Diesseits 183 • Mittwoch, 10. November • BioNTech/Pfizer, Moderna
Utzenaich: Ordination Dr. Björn Jagdt Quellenweg 2 • Dienstag, 9. November & Donnerstag, 11. November • BioNTech/Pfizer
Waldzell: Ordination Dr. Manfred Wareyka, Winterbahn 8 • Dienstag, 9. November & Donnerstag, 11. November • BioNTech/Pfizer
Online-Ergänzung zu 1450 bei Covid-19-Verdacht
Bisher konnten sich Covid-19-Verdachtsfälle bei der Gesundheitshotline 1450 des Roten Kreuzes melden, um eine behördliche Testung zu erhalten. Um diesen Weg noch weiter zu vereinfachen, hat das Land Oberösterreich gemeinsam mit dem Roten Kreuz eine Online-Alternative erstellt. Unter der Website 1450.ooe.gv.at können Verdachtsfälle ihre Daten unmittelbar bei der nach dem Aufenthaltsort zuständigen Behörde erfassen. Diese vergibt dann einen PCR-Testtermin in der Drive-In-Teststraße. Den Testtermin erhalten die betroffenen Personen ganz einfach per SMS. Damit kann die Wartezeit für die Betroffenen verkürzt und der Zugang zum Test im Falle eines Infektionsverdachts vereinfacht werden.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden