Leserbrief: "Bahnhof ohne Personal ist inakzeptabel"
RIED. Thaddäus Berneder, ehemaliger Fahrdienstleiter des Bahnhofes Ried und Bereichssprecher des Vereines Fahrgast OÖ, hat uns einen Leserbrief geschickt. Er meint, dass ein Bahnhof ohne Personal inakzeptabel ist.
Der voraussichtlich 2025/2026 geplante Umbau des Bahnknotens Ried im Innkreis, der ohne Fahrdienstleiter und Personenkasse, also ohne jede persönliche Beratungsmöglichkeit, betrieben werden soll, ist für eine Bezirksstadt mit 12.500 Einwohnern inakzeptabel.
Ein Bahnhof, insbesondere ein Knotenpunkt wie Ried im Innkreis, mit Anschlussmöglichkeit nach allen vier Richtungen soll trotz effizienter Betriebsführung auch nach dem Umbau noch Bürgernähe vermitteln. Der Verzicht auf Fahrdienstleiter und persönliche Beratung bedeutet, dass Fahrgäste bei Fragen oder Problemen auf sich allein gestellt sind, was für ältere Menschen oder Reisende mit eingeschränkter Mobilität eine große, wenn nicht sogar unüberwindbare Herausforderung darstellen kann.
Nicht jeder Fahrgast besitzt eine elektronische Zahlungsmethode oder ist mit dem Umgang von Automaten vertraut. Durch die Abschaffung der Kasse wird der Zugang zum öffentlichen Verkehr unnötig erschwert und die Mobilitätswende zur Erreichung der Klimaziele konterkariert.
Als Bezirkshauptstadt sollten wir bestrebt sein, Infrastrukturen zu schaffen, die den Bedürfnissen unserer Bürgerinnen und Bürger gerecht werden. Ein Bahnhof ohne Betreuung und Beratung steht im Widerspruch zu diesem Ziel.
Ich appelliere daher an die Verantwortlichen, ihre Entscheidung zu überdenken und alternative Lösungen zu suchen, die auch den Bedürfnissen der Fahrgäste und nicht nur der Gewinnmaximierung Rechnung tragen.
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