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Immer mehr Frauen interessieren sich für die Jagd

Walter Horn, 28.04.2025 07:57

RIED. „Die Jagd wird immer weiblicher“, sagt der neue Rieder Bezirksjägermeister Andreas Gasselsberger. In Oberösterreich, wo es 21.000 Jäger gibt, liegt der Frauenanteil unter den Aktiven bereits bei über zehn Prozent.

  1 / 2   Absolventen des Jagdkurses mit der Jagdhornbläsergruppe Innkreis und der Prüfungskommission; vorne Bezirksjägermeister Andreas Gasselsberger (2. v. l.), Heini Floß (Jagdkursleiter, (3. v. l.), Bezirkshauptfrau Yvonne Weidenholzer (3. v. r.), Heidemarie Schachinger (BH Ried, 2. v. r.) (Foto: Bezirksjagdausschuss Ried im Innkreis)

Der Trend zeigte sich auch bei der Jungjägerprüfung für den Bezirk Ried in der vergangenen Woche: Elf der 28 Prüflinge waren Frauen. 22 konnten die Prüfung erfolgreich abschließen, sechs (fünf Männer und eine Frau) bestanden sie nicht.

Für Kursleiter Heini Floß war es nach über 40 Jahren der letzte Kurs – er hat in dieser Zeit über 1.000 Jäger ausgebildet.

Im neuen Bezirksjagdausschuss sind jetzt mit Andrea Schachner und der neuen PR- und Pressebeauftragten Elisabeth Großbichler zwei Frauen.

Schwere Prüfung

Die Jagdprüfung ist keineswegs leicht. Gasselsberger: „Das hohe Niveau ist wichtig, denn es geht ja um den Umgang mit Lebewesen und Waffen in der Natur.“

Der Kurs dauert drei Monate. Die Inhalte entwickeln sich stetig weiter. „In der letzten Zeit geht es mehr in Richtung Ökologie“, nennt Gasselsberger ein Beispiel. Geprüft werden auch Rechtsvorschriften, Jagdwaffen, Jagdausübung und nicht zuletzt Erste Hilfe bei Unfällen. In der Praxis müssen die angehenden Jäger ihre ihre Fähigkeiten im sicheren Umgang mit der Waffe sowie im Schießen unter Beweis stellen. Dazu meint der scheidende Pressebeauftragte Josef Haslinger: „Die Frauen schießen oft besser.“

Die Zukunft der Jagd werde auch von den Nichtjägern abhängen, meint Andreas Gasselsberger: „In der Natur reden viele Leute mit: Jäger, Bauern, Freizeitnutzer. Die Jäger haben die Natur nicht für sich, aber müssen manchmal regulierend eingreifen. Daher wird unser Auftreten in der Öffentlichkeit immer wichtiger. Wo es Probleme gibt, fehlt es oft an Wissen.“

Jäger und Bauern

Die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft sei gut. Dabei helfe, dass in den Landwirtschaftsschulen auch Jagd-Module angeboten werden. „Je mehr Landwirte die Jagd ausüben, desto mehr Verständnis haben sie.“

Als positives Beispiel für die Zusammenarbeit von Bauern und Jägern nennt Gasselsberger die Wildwarnung vor dem Mähen, die dank moderner Technik ganz einfach sei: „Landwirte sind froh, wenn vor dem Mähen ein Jäger mit einer Drohne nach Wild sucht.“ Das ginge so weit, dass es Kooperationen von Bauern und Jägern gebe, wenn eine Jägerschaft Drohnen anschafft.

Wölfe

„Der Wolf ist gekommen, um zu bleiben“, sagt Andreas Gasselsberger, und erklärt: „Von den Wölfen ist bekannt, dass sich ihre Population im Durchschnitt alle drei Jahre verdoppelt. Der Hausruck und der Kobernaußerwald sind ein natürliches Habitat. Wenn der Wolf auffällig ist oder Siedlungen zu nahe kommt, darf er entsprechend der neuen Managementverordnung bejagt werden.“ Auch im Bezirk Ried gab es schon Sichtungen und einen Riss in Eberschwang.

Andere tierische Einwanderer sind Otter, für die es ebenfalls schon eine Managementverordnung gibt, und Biber, die noch nicht zu den jagdbaren Tieren zählen, „obwohl sie Schäden verursachen“.

„Sehr selten“ seien bei uns invasive Arten wie Waschbären und Goldschakale.


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