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25-Jahr-Jubiläum des Kriseninterventionsteams des Roten Kreuzes Ried

Rosina Pixner, 14.08.2025 11:21

RIED. Das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes in Ried, bestehend aus 15 freiwilligen Mitarbeitern, leistet unersetzliche Arbeit im Rahmen einer Tragödie. In diesem Jahr feiert die Krisenintervention des OÖ. Roten Kreuzes ihr 25-jähriges Bestehen. Auch im Bezirk Ried gibt es diesen Leistungsbereich bereits seit dem Jahr 2000, erstmalig waren zwei Teams aus Ried beim Unglück in Kaprun im Einsatz.

Miriam Hamader (Foto: OÖRK Ried / Simharl)
  1 / 2   Miriam Hamader (Foto: OÖRK Ried / Simharl)

An 365 Tagen im Jahr, 24 Stunden täglich sind die Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams einsatzbereit. Allein im Jahr 2024 wurde das Kriseninterventionsteam Ried über 70 mal durch die Rettungsleitstelle Innviertel alarmiert. Die Einsatzindikation umfasst dabei unter anderem schwere Unfälle, Überbringung der Todesnachricht, Verlust der Lebensgrundlage, plötzliche Todesfälle z.B. nach erfolgloser Reanimation, Großschaden und Katastrophen als auch Gewaltdelikte oder Suizide.

Krisenintervention im Einsatz

Die zentrale Aufgabe der Krisenintervention ist es, Angehörige oder Beteiligte nach Akutereignissen kurzfristig und einmalig zu unterstützen, damit bestenfalls eine Wiederherstellung ihrer Handlungsfähigkeit ermöglicht wird. Auch eine Aktivierung des sozialen Netzwerkes ist in so einer Situation wichtig. Die Erstintervention startet dabei unmittelbar nach dem einschneidenden Ereignis und dauert bis zu drei Stunden. Die Reaktionen von Betroffenen und Angehörigen sind immer unterschiedlich und reichen von schierer Verzweiflung über Trauer, Angst oder auch Wut. Das Kriseninterventionsteam leistet im wesentlichen psychosoziale Erste Hilfe, also eine psychosoziale Betreuung aber keine psychologische Therapie. Für Betroffene ist es essentiell, dass die Krisenintervention im Bedarfsfall sofort vor Ort sein kann, um sie in den ersten Stunden bedürfnisorientiert zu begleiten. Das Team der Krisenintervention hört zu, auch wenn Worte fehlen und unterstützt, selbst wenn die Situation für Angehörige oder Betroffene noch so ausweglos scheint. Eine längerfristige Unterstützung wird bei Bedarf anschließend durch die Krisenhilfe gewährleistet.

Das Führungsteam in Ried

Zum Führungsteam in Ried gehören Miriam Hamader und Guntram Zauner. Beide haben sich vor Jahren dazu entschlossen, freiwillig Teil der Krisenintervention zu werden. Die Kollegen teilen dabei die Ansicht, dass es besonders wichtig ist, diese Form der Erstunterstützung, nach oftmals traumatischen und außergewöhnlichen Ereignissen, zu ermöglichen. In ihrer freiwilligen Aufgabe setzen sie sich dabei ganz bewusst tragischen und belastenden Situationen aus, mit welchen man im privaten Leben eigentlich nie in Berührung kommen möchte. „Persönliche Schicksalsschläge und akute Notsituationen ziehen den Betroffenen häufig sprichwörtlich den Boden unter den Füßen weg. Ja, ich habe mich bewusst dazu entschieden, mich aktiv in der Krisenintervention zu engagieren, denn man spürt wie wichtig diese Unterstützung für Angehörige in Ausnahmesituationen sein kann“, betont Miriam Hamader.

Der Weg zur Mitarbeit

Selbstreflexion, Empathie und Teamfähigkeit sind einige wichtige Eigenschaften, die die Mitarbeiter benötigen, um in der Krisenintervention aktiv zu sein. Auch ein stabiles soziales Umfeld im Hintergrund ist notwendig, um mit den emotionalen Belastungen umgehen zu können und psychisch gesund zu bleiben.

Wer sich für eine Mitarbeit in der Krisenintervention interessiert, kann sich beim Roten Kreuz Ried unter 07752 81844 oder per Mail an ri-office@o.roteskreuz.at melden. Das Mindestalter für die Tätigkeit beträgt 25 Jahre, außerdem finden Auswahlverfahren im Bezirk Ried und nach positiver Objektivierung auch nochmals in Linz statt.


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