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SVR-Trainer Max Senft: „Ein Kriterium ist, dass die Fans am Ende stolz auf die Saison sind“

Walter Horn, 21.07.2025 19:20

Seit Mai kann sich Maximilian Senft „Aufstiegstrainer“ nennen und steht damit in einer Reihe mit Klaus Roitinger, Heinz Hochhauser und Gerald Baumgartner.

Max Senft bei der PK zum Trainingsstart in Geinberg (Foto: SVR / Schröckelsberger)
Max Senft bei der PK zum Trainingsstart in Geinberg (Foto: SVR / Schröckelsberger)

Tips: Wie fühlt man sich als Aufstiegstrainer?

Senft: Es fühlt sich gut an. Der Erfolg setzt viel Energie frei. Das spüre ich bei mir selbst und bei der Mannschaft. Wir wissen, dass uns nichts geschenkt wurde. Das gibt großes Selbstvertrauen. Der Erfolg hat mich auch in meiner Überzeugung bestärkt: Wenn man zwei Jahre so hart gearbeitet und an der Überzeugung festgehalten hat, ist das ein Erfolg mit Substanz.

Tips: Wie läuft die Vorbereitung? Gibt es im Hinblick auf die Bundesliga andere Schwerpunkte?

Senft: Ein Schwerpunkt ist, die neuen Spieler zu integrieren und sie mit unserer Mannschaftskultur zu sozialisieren, damit sie möglichst schnell Teil davon werden können. Wir versuchen, die Spieler athletisch auf Bundesliga-Niveau zu bringen. Inhaltlich arbeiten wir weiter an unserer Idee. Wir wollen dem Kern unserer Spielweise treu bleiben. Einem großen Teil der Mannschaft fließt diese Idee mittlerweile in den Adern, für manche ist sie neu diese beiden Pole müssen wir abdecken. Wie schnell sich die Neuen daran gewöhnen, kommt darauf an, wie in ihrem vorigen Verein gespielt wurde. Es ist normal, dass neue Spieler eine gewisse Anlaufzeit brauchen. Erfahrungsgemäß schaffen wir das in den sechs Wochen Vorbereitungszeit. Die Spieler tragen natürlich einen großen Teil dazu bei. Wir wollen unsere Spieler auch darauf vorbereiten, was in der Bundesliga anders sein wird. Es wird mehr Spiele geben, in denen wir weniger dominant sind. In der 2. Liga sind viele Mannschaften gegen uns tief gestanden, das wird anders werden. In den letzten zwei Jahren waren wir in fast jedem Spiel in der Favoritenrolle, kommende Saison werden wir an vielen Spieltagen die Rolle des Underdogs einnehmen.

Tips: Ist der Kader komplett und bundesligareif?

Senft: Wir haben einige wichtige Transfers getätigt. Ich denke, dass wir nun, auch mit dem Zugang von Mittelfeldmotor Yusuf Maart, einen konkurrenzfähigen Kader stellen.

Tips: Das Transferfenster ist noch bis Ende August offen. Besteht die Gefahr, dass noch jemand aus der Mannschaft weggekauft wird?

Senft: Das kann immer passieren. Es gab auch schon Anfragen. Wichtig ist, dass wir im Hintergrund Szenarien für diesen Fall parat haben. Ich hoffe, dass alle bleiben.

Tips: Fehlt noch etwas zur Bundesliga-Reife?

Senft: Das werden die ersten Spiele zeigen. Wir werden in der Vorbereitung sehr intensiv trainieren, damit wir zum Cupspiel am 25. Juli auf den Punkt da sind. Wir werden unsere ersten Spiele natürlich genau analysieren und Schlussfolgerungen ziehen, wo wir Adaptierungen vornehmen müssen. Aber der Kern der Spielanlage ist unantastbar. Das ist mittlerweile auch so fest in der Mannschaft verankert, dass es gar nicht möglich wäre, das schnell zu ändern. Es wird ein Balanceakt: dem Kern treu bleiben und schlau evaluieren und adaptieren.

Tips: Wird der Austausch zwischen den Mannschaften, vor allem den Profis und den Jungen Wikingern, auch in der Bundesliga so intensiv bleiben?

Senft: Die Kommunikation mit Marcel Thallingers neuem Trainerteam der Jungen Wikinger ist sehr wichtig, auch um der Spieler willen. Wir holen auch im Training immer wieder sehr junge Spieler an Bord. Wir haben große Talente im Verein – am Ende des Tages liegt es an ihnen, Leistung zu bringen.

Tips: Was ist das Saisonziel? „Nur“ der Klassenerhalt oder mehr?

Senft: Ganz eindeutig der Klassenerhalt.

Tips: Wie beschreiben Sie den aktuellen Charakter Ihrer Mannschaft – was macht dieses Team besonders?

Senft:Das Team ist durch den Aufstieg und die Zu- und Abgänge in einem Veränderungsprozess, aber der Charakter hat sich nicht geändert. Uns zeichnet aus, dass die Fans auf dem Feld eine Mannschaft sehen, die zusammenhält, die versteht, was es bedeutet, für die SV Ried zu spielen: sowohl in der Art und Weise, wie sie spielt, als auch abseits des Platzes. Wir haben eine starke Verbindung zu den Fans – ein Beispiel: Die ganze Mannschaft hat das Turnier der Supras besucht. Ich bin überzeugt, dass wir mit unseren Fans und unserem Stadion unvergessliche Momente kreieren werden.

Tips: Gibt es Spieler, von denen Sie sich heuer den nächsten Schritt erwarten – sei es im sportlichen oder im Führungsbereich?

Senft: Das erwarte ich von jedem Spieler, unabhängig vom Alter. Jeder weiß, in welchen Bereichen er sich weiterentwickeln kann und muss. Es ist eines unserer Kernmerkmale, dass wir uns jeden Tag weiterentwickeln wollen.

Tips: Woran werden Sie die Saison am Ende messen – am Klassenerhalt, oder auch an der Entwicklung der Mannschaft und der Spielweise?

Senft: Der Klassenerhalt ist das wichtigste Ziel. Gleichzeitig ist ein ganz wichtiges Kriterium, dass die Fans am Ende stolz auf die Saison und die Mannschaft sind.

Tips: Zum Schluss: Möchten Sie den Rieder Fans etwas mit auf den Weg geben vor dem Start in diese spannende Saison?

Senft: Ein großes Danke für die letzten zwei Jahre. Ich freue mich auf die kommende Saison. Forza Ried.


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