35-Millionen-Euro-Investition: Team 7 baut „grüne Fabrik“ und Firmenzentrale aus
RIED. Der Naturholzmöbelhersteller Team 7 wird in den nächsten drei Jahren am Standort der Firmenzentrale in Ried 35 Millionen Euro investieren. Geplant sind der Neubau der „Team 7 Welt“, eine neue Werkshalle, eine Holz-Heizzentrale sowie digitale Maßnahmen.
Inhaber und Geschäftsführer Georg Emprechtinger und Mitgeschäftsführer Hermann Pretzl stellten die Pläne vor. Im Zentrum steht die „Team 7 Welt“, für die etwa 20 Millionen Euro vorgesehen sind: ein viergeschossiger Skelettbau mit einer Gesamtnettofläche von 6.100 Quadratmetern auf der freien Fläche zwischen Rifa und dem Kreisverkehr. Straßenseitig werden Sonnenschutzlamellen aus unbehandelter Eiche installiert, die Team 7 praktischerweise in eigener Produktion fertigt.
Arbeitslätze, Restaurant, Tiefgarage
Highlights im Erdgeschoss sind „Team 7 Square“ (ein Innenhof mit Bäumen) und ein Bio-Restaurant für Mitarbeiter und Gäste. Im ersten und zweiten Obergeschoss befinden sich die Open-Space-Arbeitsplätze. Das dritte Obergeschoss hält Kommunikationsflächen und einen multifunktionalen Konferenzraum, eine vermietbare Showküche und eine Skybar mit Blick über Ried bereit. Zudem bietet eine Tiefgarage 56 Parkplätze.
Angrenzend an das bestehende Firmengebäude wird entlang der Braunauer Straße der Team 7-Store auf 1.200 Quadratmeter vergrößert.
„Grüne Fabrik“
Der Ausbau der „grünen Fabrik“ umfasst eine hochmoderne Werkshalle, die Erweiterung der Photovoltaik-Anlagen auf 1.000 kWp (Kilowatt peak), eine Holz-Heizzentrale, hochspezialisierte Fertigungsanlagen und weitere Digitalisierungsmaßnahmen.
Für Team 7 ist das die größte Investition der Firmengeschichte und das zweite Großprojekt in kurzer Zeit. Schon von 2017 bis 2019 wendete Team 7 rund 25 Millionen Euro für Erneuerungen auf.
Im August sollen die Bagger anrollen, spätestens im Frühjahr 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
„Artgerechte Fertigung“
Hermann Pretzl spricht von „artgerechter Fertigung für Massivholzmöbel“. In den nächsten Jahren werde sich jeder Arbeitsplatz bei Team 7 verändern. Die drei Säulen der „grünen Fabrik“ seien das Rohmaterial, die Fertigung und Produktion sowie die Energie. Team 7 fertigt nur, wenn es Aufträge gibt, es wird nichts auf Lager produziert und nichts weggeworfen; Holzspäne werden verheizt. Bei der Fertigung setzt man auf hohe ökologische Standards, nachwachsende Rohstoffe und kurze Wege, die Energie wird zu einem großen Teil mit der eigenen Photovoltaikanlage erzeugt, zugekauft wird nur Ökostrom.
„Bei uns gibt es kein „Grünwaschen“, wir kaufen keine Zertifikate, sondern tun es selbst“ fügt Emprechtinger hinzu.
Umsatzplus trotz Lockdown
Team 7 erreichte im vergangenen Jahr trotz einer vierwöchigen Werksschließung wegen des ersten Lockdowns ein siebenprozentiges Umsatzwachstum auf 101 Millionen Euro und beschäftigt derzeit 730 Mitarbeiter.
Eine Folge des Corona-Jahres sei „ein spürbares Umdenken bei den Konsumenten“ hin zu Nachhaltigkeit und regionaler Erzeugung, sagt Emprechtinger. Es habe sich auch gezeigt, dass eine eigene Wertschöpfungskette (“vom baum bis zum maßgefertigten Möbel“) sowohl ökonomisch als auch qualitativ sinnvoll sei.
Nicht zuletzt im Management habe es ein Umdenken gegeben: „Wir sind jetzt gelassener, was die Führung in der Krise betrifft.“ Ein 30- bis 40-prozentiges Minus beim Auftragseingang wie (Lockdown-bedingt) im Jänner und Februar 2021 „hätte mich vor zwei Jahren noch vom Sessel gehauen“, sagt Emprechtinger. Mittlerweile freue er sich über die 60 bis 70 Prozent, die trotz der Geschäftsschließungen hereinkamen.
Firmenvideo von Team 7 über das Projekt:
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