Agrarspitze fordert höhere Einkommen für die Bauern
RIED. Bauernbund-Präsident NR Georg Strasser, Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich Josef Moosbrugger und Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger wollen sich dafür einsetzen, dass sich die Wertschätzung der Landwirtschaft für die Bauern auch finanziell auszahlt.
BB-Präsident Strasser forderte einen „Schulterschluss vom Hof bis zum Teller“, meinte aber auch: „Wir matchen uns auf den Märkten mit Mächten, die stärker sind als die Bauern.“
„Moralisch verwerfliche Preise“
Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger nannte stagnierende Einkommen und die Einbrüche durch Corona als die größten Herausforderungen. Vor allem durch den Einsatz öffentlicher Mittel und der Neuregelung der öffentlichen Beschaffung sei aber ein Umsatzersatz geschaffen worden.
Sie sprach sich für faire Preise für die Bauern und für die Umsetzung der Herkunftsbezeichnung aus. Manche Preise im Handel seien „moralisch verwerflich“. Bei den Verhandlungen mit den Lebensmittelkonzernen seien die Bauern in der Situation von David gegen Goliath. Köstinger versprach Unterstützung im Kampf um faire Marktpreise: „Wir wollen und werden massiv dagegenhalten.“ Konkrete Maßnahmen nannte sie aber nicht.
Landesrat Max Hiegelsberger meinte, dass die Bauern bereit für Änderungen seien, allerdings müsse der Markt das auch honorieren.
„Wir Bauern wollen nicht mehr das Feigenblatt des Handels sein“
Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger erneuerte seine Kritik am Handel, der mit Regionalität viel Geld verdiene: „Wir Bauern wollen nicht mehr das Feigenblatt des Handels sein. Es muss auch Geld zu den Bauern kommen. Ich habe noch nie gehört, dass die Handelspreise sinken, wenn die Bauernpreise sinken.“ Die Bauern hätten zwar Mut und Zuversicht und investierten enorm, sie würden aber „zerrissen zwischen den Forderungen von NGOs und dem, was im Regal passiert“.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden