Bürger sollen mehr entscheiden
RIED. Im fünften und letzten Sommergespräch des Rotary Clubs Ried war der ÖVP-Bürgermeisterkandidat Bernhard Zwielehner zu Gast.
Zwielehner ist in Taiskirchen aufgewachsen und war dort über 24 Jahre im Vorstand der Marktmusikkapelle. Er arbeitete überwiegend in leitenden Positionen in der Heizungsbranche (zeitweise auch selbstständig), aber auch als Manager eines Immobilienfonds. Als er seinen Lebenslauf zu detailliert mit Jahres- und Mitarbeiterzahlen ausschmückte, grätschte Moderator Helmut Slezak freundlich, aber bestimmt dazwischen und wechselte zur nächsten Frage. Eine Intervention, zu der sich Slezak im Laufe des Gesprächs noch mehrere Male veranlasst sah. Zwielehners politische Vorbilder sind, etwas überraschend, die beiden Sozialdemokraten Helmut Schmidt und Rudolf Kirchschläger. Er bekräftigte aber, dennoch für die richtige Partei zu kandidieren: „Ich bin ein Schwarzer und stehe dazu.“
Er wolle aber Politik für Ried machen und nicht für eine Partei.
Frequenz verdoppeln
Ried stehe nach 27 Jahren mit Bürgermeister Albert Ortig sehr gut da, Zwielehner hat mit der Verdoppelung der Frequenz in der Innenstadt dennoch ambitionierte Ziele. Erreichen will er das unter anderem durch eine Reduzierung des Autoverkehrs durch die Errichtung von zentrumsnahen, aber „versteckten“ Parkplätzen in einer Hoch- oder Tiefgarage, und mit der Schaffung von 100 Wohnungen in bestehenden Gebäuden im Zentrum. Auch ein innerstädtisches Gründerzentrum wünscht er sich. Die Innenstadt soll barrierefrei werden und auch konsumfreie Zonen für die Jugend bieten. Zum Klimaschutz will Zwielehner Photovoltaik-Anlagen auf allen Dächern, wo dies möglich ist.
Der Austritt aus dem Wirtschaftspark ist für Zwielehner nicht endgültig. Zwar sei das innovative Konzept durch andere Gemeinden aufgeweicht worden, aber „das muss man neu verhandeln“.
Zur Spange 3 – die ÖVP war in der Vergangenheit immer dafür – ließ er sich lediglich darauf festlegen, nach der Wahl „kurzfristig“ entscheiden zu wollen, ob sie gebaut werden soll oder nicht. Zur Lösung von Fragen wie dieser, oder auch der Eislaufhalle, will Zwielehner auch Bürgerbefragungen einsetzen.
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