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13 Stimmen entschieden Wahlkrimi in Eberschwang, Favoritensieg in Ried

Walter Horn, 11.10.2021 18:45

BEZIRK RIED. In fünf Gemeinden im Bezirk mussten die Wähler ein zweites Mal zur Stimmabgabe. Die große Überraschung blieb aus, wenn man davon absieht, dass Amtsinhaber Josef Bleckenwegner in Eberschwang das Ergebnis des ersten Durchgangs noch umdrehen konnte.

Bernhard Zwielehner (ÖVP), Ried (Foto: OÖVP / lichtlinien.at)
  1 / 5   Bernhard Zwielehner (ÖVP), Ried (Foto: OÖVP / lichtlinien.at)

Die Stichwahl in Eberschwang entwickelte sich zu einem echten Wahlkrimi. Titelverteidiger Josef Bleckenwegner (SPÖ) schien nach der ersten Runde mit einem Rückstand von fast sieben Prozentpunkten (145 Stimmen) hinter seinem Konkurrenten Patrick Lang (ÖVP) schon geschlagen zu sein. Nach Auszählung der 2.108 abgegebenen Stimmen lag er am Sonntag aber mit 13 Stimmen vorne. Dem knappen Rennen zollte er in seiner ersten Stellungnahme Tribut: „Es war ein nervenaufreibender Wahltag, die Freude ist groß. Ich versichere allen, dass ich die gesamte Legislaturperiode mit voller Kraft für Eberschwang arbeiten werde.“

Reichersberg

In Reichersberg sah sich Amtsinhaber Bernhard Öttl (ÖVP) gleich zwei Bürgerlisten gegenüber und verlor die absolute Mehrheit im Gemeinderat. In der Stichwahl setzte er sich mit knapp 54 Prozent gegen Thomas Schamberger von der Bürgerliste Pro Dialog durch.

Im Reichersberger Gemeinderat hat die ÖVP jetzt acht Sitze (vorher zehn). Die FPÖ wurde von sieben auf zwei Mandate geradezu zerbröselt, was aber auch daran lag, dass die Bürgerliste Team Reichersberg (drei Mandate) im Wesentlichen eine FPÖ-Abspaltung ist. Zweitgrößte Fraktion ist Pro Dialog mit fünf Sitzen. Die SPÖ hat ein Mandat (vorher zwei). Öttl: „Es war spannend, aber wir nehmen das Ergebnis demütig zur Kenntnis und werden allen Fraktionen Angebote zur Zusammenarbeit machen. Es wird eine spannende Zeit, Mehrheiten zu suchen.“

Ried

Durch den klaren Vorsprung von Bernhard Zwielehner (ÖVP) auf Thomas Dim (FPÖ) im ersten Wahlgang schien das Rennen schon entschieden, was sich in einer miserablen Wahlbeteiligung von nur 41,71 Prozent niederschlug. Von diesen Stimmen erhielt Zwielehner fast genau zwei Drittel (66,37 Prozent) – 435 Stimmen mehr als am 26. September. Zwielehner: „Der Wäh­lerzuspruch mit 66 Prozent ist fulminant. Wenn man ein Haar in der Suppe finden will, ist es die geringe Wahlbeteiligung. Auf ein gutes Miteinander!“

Aurolzmünster

Mit Peter Kettl hat Aurolzmünster jetzt einen FPÖ-Bürgermeister. Er setzte sich mit 55,70 Prozent recht deutlich gegen Christian Kirchsteiger (ÖVP) durch und vergrößerte seinen Vorsprung von 122 auf 172 Stimmen.

Er will sein Amt als Vollzeitbürgermeister ausüben: „Dass ich hauptberuflich Bürgermeister sein werde, ist ein Versprechen, das ich halte. In einer Gemeinde mit einer Einwohnerzahl wie Aurolzmünster muss man Vollzeitbürgermeister sein. Ich will mich auch unter der Woche um die Anliegen der Bürger kümmern.“

Waldzell

Die SPÖ verliert nach Aurolz­münster auch die zweite Gemeinde, in der ihr langjähriger Bürgermeister nicht mehr zur Wahl antrat. Neuer Bürgermeister wird Johannes Aigner von der ÖVP. Er setzt sich mit 64,39 Prozent klar gegen den SPÖ-Kandidaten Thomas Salhofer durch. Aigner: „Dass ich gewählt wurde, bedeutet mir sehr viel. Das bringt eine Veränderung für Waldzell. Ich will den Zusammenhalt in Waldzell stärken und ein Bürgermeister für alle sein.“

Mehrheiten

In 20 Gemeinden des Bezirkes verfügen die Bürgermeister auch über die absolute Mehrheit im Gemeinderat. In zwölf Gemeinden stellt die größte Fraktion den Ortschef. Besonderes diplomatisches Geschick benötigen Peter Kettl (FPÖ) in Aurolzmünster, Josef Bleckenwegner (SPÖ) in Eberschwang, Petra Mies (SPÖ) in Gurten und Martin Bruckbauer (BOMB) in Obernberg: Sie eroberten den Bürgermeistersessel, obwohl ihre Partei nicht die größte im Gemeinderat ist.


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