Baugrundpreise im Bezirk Ried steigen noch immer
BEZIRK RIED. Der Gebrauchtimmobilienmarkt bleibt gut, der Neubau ist unter Druck und die Baugrundpreise werden weiter steigen - das prognostizieren die Immobilienexperten von RE/MAX Innova für 2023 im Bezirk Ried.
Seit ungefähr Mitte April 2022 sehen die Immobilienexperten von RE/MAX Innova einen deutlichen Anstieg im Auftragseingang und können damit ihren Interessenten wieder ein größeres Angebot an Immobilien zur Verfügung stellen. Christian Haidinger, Bürobetreiber und Gründer von RE/MAX Innova mit Standorten in Braunau, Mattighofen, Ried und Simbach erklärt: „Der Markt hat sehr schnell auf die Ukraine Krise, die steigenden Energiepreise, die zu erwartenden Zinssteigerungen und die angekündigten restriktiven Kreditregeln reagiert. Die Zeit Immobilien zu horten, für die keine Verwendung da war, ist vorbei. Die Eigentümer wollten die noch bestehende gute Nachfrage nutzen, was ihnen derzeit noch sehr gut gelingt, da bei gebrauchten Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern die Nachfrage weiterhin gut ist.“ Der Immobilienexperte ortet eine „Beruhigung des Markts“. Bei den Preisen stellt Haidinger eine Seitwärtsbewegung fest, „damit ist der Preisanstieg der letzten Jahre wohl gebrochen.“ Bei manchen Verkäufern hat sich die restriktive Kreditvergabe aber noch nicht herumgesprochen, daher haben diese teilweise noch überzogene Preisvorstellungen. In den letzten Jahren war das Angebot an Immobilien deutlich zu gering für das vorhandene Käuferpotenzial. Haidinger erkennt bereits, „dass bisherige Interessenten an Neubauten jetzt ihr Interesse auf gebrauchte Immobilien fokussieren.“
Gebrauchte Eigentumswohnungen
Die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen werden sich eher seitwärts bewegen, „zu erwarten ist, dass die Käufer zukünftig die Betriebskosten der Wohnungen mehr beachten werden.“ Bei Anlagewohnungen rechnet Haidinger mit sinkenden Renditen, ein wesentlicher Grund dafür sind die steigenden Betriebskosten.
Einfamilienhäuser
Bei Einfamilienhäusern ist die Nachfrage noch immer etwas größer als das Angebot. Gebrauchte Einfamilienhäuser von 300.000 bis 400.000 Euro sind eine gute Alternative zu einem Neubau, der derzeit schon deutlich über 500.000 oder sogar 600.000 Euro kostet.
Baugründe
Baugründe in der Region sind rar und jene Immobilienart, bei der noch ein weiterer, Preisanstieg zu erwarten ist. Hier ist nach Auswertung der aktuellen Verkaufsdaten aus dem Jahr 2022 aus dem Bezirk noch keine Trendwende festzustellen. Es ging zwar die Transaktionsanzahl zurück, die Baugrundpreise stiegen aber in der zweiten Jahreshälfte 2022 noch einmal deutlich, gegenüber den Werten aus dem ersten Halbjahr an. Im Jahresvergleich stiegen die Baugrundpreise im Bezirk Ried, getrieben von der Stadt Ried und ihren Nachbargemeinden, um nochmals leicht über zehn Euro je Quadratmeter an. Haidinger sieht darin, dass die zaghaften politischen Schritte zur Baulandmobilisierung bei weitem nicht ausreichen und meint: „selbst bei nun steigenden Zinsen bleibt das gewidmete Baugrundstück, mit einer jährlichen Wertsteigerung, von in den letzten zehn Jahren durchschnittlich über sieben Prozent, die beste Geldanlage. Wenn hier die Politik nicht handelt und das befürchte ich, bekommen wir in der Stadt Ried und deren Nachbargemeinden teilweise Salzburger Verhältnisse“.
Allgemeine Markterwartung
Die Nachfrage nach Immobilien ist zwar gesunken, die Gebrauchtimmobilie ist aber da wesentlich weniger betroffen als der Neubau. Im Gegenteil, wegen nicht möglicher Finanzierung ausfallende Interessenten werden hier zum Teil von Kunden, für die der Neubau nicht mehr leistbar ist, ersetzt.
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