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Pilotprojekt der Asfinag: Mit Drohnen für mehr Verkehrssicherheit

Walter Horn, 26.05.2023 07:58

ANDRICHSFURT / RIED. Die Asfinag startete am 25. Mai in der Autobahnmeisterei Ried ein Pilotprojekt, bei dem entlang der Innkreisautobahn A8 eine Drohne zur Verkehrsbeobachtung und zum Verkehrsmanagement eingesetzt wird.

Die mit HighTech vollgestopfte Drohne hat drei Meter Spannweite (v. l.): LR Günter Steinkellner, Valerie Hackl (Gf Austro Control), Sabine Kühschelm (Ministerium für Klimaschutz und Mobilität), Hartwig Hufnagl (Vorstand Asfinag). (Foto: Tips / Horn)
photo_library Die mit HighTech vollgestopfte Drohne hat drei Meter Spannweite (v. l.): LR Günter Steinkellner, Valerie Hackl (Gf Austro Control), Sabine Kühschelm (Ministerium für Klimaschutz und Mobilität), Hartwig Hufnagl (Vorstand Asfinag). (Foto: Tips / Horn)

Bei dem erfolgreichen Jungfernflug legte eine Drohne außerhalb der Sichtweite des Piloten in rund 100 Meter Flughöhe etwa zehn Kilometer entlang der A8 zurück, sendete dabei Live-Bilder an die Bodenstation und landete wieder sicher in der Autobahnmeisterei.

Durch die Live-Bilder der Drohne erhält die Asfinag unmittelbare Lage-Information aus der Luft und kann, beispielsweise bei einem Unfall, sofort mit den Einsatzkräften interagieren. Die Bilder können zeigen, ob es Verletzte gibt, wie die Einsatzkräfte am schnellsten zum Einsatzort gelangen oder ob sich ein Stau bildet. Zudem kann die Drohne Orte erreichen oder beobachten, die auf dem Boden nicht direkt erreichbar sind.

Die Testphase soll zumindest bis zum Herbst dauern. Dann sollten genügend Daten und Erkenntnisse für den allgemeinen Einsatz der Drohnen gewonnen sein.

Mehr Verkehrssicherheit

Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl erklärt: „Wir nutzen den Luftraum zum Verkehrsmanagement. Durch die Drohne erhalten wir unmittelbare Lage-Informationen. Bei 30.000 'Ereignissen' auf den österreichischen Autobahnen pro Jahr, davon etwa 6.000 Unfälle, liegt darin großes Potenzial für mehr Verkehrssicherheit und bessere Verkehrslenkung.“

Sabine Kühschelm, Leiterin der Gruppe Infrastrukturvorhaben und Verkehrssicherheit im Ministerium für Klimaschutz und Mobilität, verwies auf den Sicherheitsaspekt: „In Österreich dauert es im Durchschnitt etwa 24 Minuten, bis Einsatzkräfte nach einem Notruf vor Ort sind.“ Durch die Informationen der Drohnen könne diese Zeit verkürzt werden: „Jede Sekunde kann Leben retten.“ Generell habe sich das Ministerium „zum Ziel gesetzt, bis 2030 die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten um die Hälfte zu reduzieren.“

Die Drohnen können, so Infrastruktur-Landesrat Günter Steinkellner, einerseits prophylaktisch, zum Beispiel für einen besseren Überblick an starken Reisewochenenden, oder situativ, für ein schnelles Lagebild bei Unfällen, eingesetzt werden.

HighTech-Drohne

Die Drohne kann auch bei Regen, bei Temperaturen bis -20 Grad (wesentliche Komponenten sind beheizt) und bei Wind bis ca. 40 km/h fliegen. Sie kann bis zu fünf Stunden in der Luft bleiben, hat eine Reichweite von 400 Kilometern und ist maximal 160 km/h schnell. Ihre Hochleistungskamera erkennt sogar Autokennzeichen, zum Beispiel von Rettungsgassesündern, und verfügt über Nachtsicht-Technologie. Aus Datenschutzgründen werden die gewonnenen Daten aber nicht einmal von der Asfinag gespeichert.

Die Drohnen starten und fliegen grundsätzlich automatisch, werden aber von einem Pilot überwacht. Später sollen sie von den neun Verkehrsmanagementzentralen der Asfinag gesteuert werden. Für die A8 ist dann Wels zuständig.

Die Autobahnmeisterei Ried wurde für das Pilotprojekt ausgewählt, weil hier einerseits ein hohes Verkehrsaufkommen herrscht (rund 41.000 Fahrzeuge pro Tag, davon 11.000 Lkw), aber andererseits das Gelände entlang der Flugzone kaum bebaut ist – was dem Sicherheitsaspekt während der Testphase Rechnung trägt.

Valerie Hackl, Geschäftsführerin der Austro Control, die für die Genehmigungen zuständig ist, hob die Sicherheitsmaßnahmen beim Einsatz der Drohnen hervor. Vor dem ersten Flug wurden zahlreiche Genehmigungen eingeholt, Simulationen durchgeführt und Vorsichtsmaßnahmen getroffen (Notlandeplätze, Fallschirm an Bord).


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