Studie: Für Viele wird Wohnen immer mehr zum Problem
RIED. Von allen Sorgen der Innviertler sind laut einer Umfrage des IFES-Institutes Wohnen und die damit verbundene Teuerung aktuell die größten.
Die Umfrage bei dem renommierten Institut hat der SPÖ-Landtagsklub für ganz Oberösterreich in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse in allen vier Vierteln des Bundeslandes seien beinahe deckungsgleich, sagte die Klubvorsitzende Sabine Engleitner-Neu bei der Vorstellung der Umfrage in Ried: „Für knapp ein Drittel aller Befragten im Innviertel sind Wohnen und Lebenskosten das wichtigste Politthema schlechthin. Viele kommen mit dem Einkommen nicht mehr aus, und diese Entwicklung reicht schon in die Mittelschicht.“ Junge Leute könnten sich kaum noch ein Eigenheim leisten: „Das sind Zukunftsträume, die da platzen.“
Von den Betroffenen bezeichnet gut die Hälfte die Kosten für Strom und Heizung als belastend, 47 Prozent die Kosten fürs Wohnen insgesamt. Zwar sei die allgemeine Belastung für Mieter größer, aber für beinahe zwei Drittel der Wohnungseigentümer seien die Kreditrückzahlungen belastend.
Rieds Vizebürgermeister Peter Stummer hakt hier ein: „In Ried wird viel gebaut, aber kein leistbarer Wohnraum.“ In der Stadt gäbe es aus verschiedenen Gründen 20 Prozent Leerstände, von denen ein großer Teil Spekulations-Leerstände seien. Leistbares Wohnen sei in Ried nicht zu finden. Stummer: „In Ried findet man keine 80-Quadratmeter-Eigentumswohnung unter 400.000 Euro.“ Das habe unter anderem zur Folge, dass junge Familien Ried verlassen und in den Speckgürtel ziehen. Da müsse sich die Politik die Frage stellen, „wohin wir die Stadt entwickeln wollen“.
An die Studie knüpft die SPÖ mehrere Forderungen, darunter die Erhöhung des Wohnbaubudgets um mindestens 100 Millionen Euro jährlich, eine „Reparatur“ der Wohnbeihilfe, höhere Darlehen für private Eigenheime sowie eine bessere Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaues und ein Mietpreisstopp auch für Private.
Die Studie ergab übrigens auch hohe Zustimmung zur einer Wohnbauoffensive für leistbares Wohnen (88 Prozent), einer Erbschaftssteuer für Millionenerben (76 Prozent) und einer hohen Zweitwohnsitzbesteuerung (68 Prozent).
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