Hohenzeller Gemeinderat lehnt Schottergruben-Projekt einstimmig ab
HOHENZELL. Einstimmig hat sich der Hohenzeller Gemeinderat gegen eine geplante Schottergrube in der Ortschaft Ponner/Wanger ausgesprochen. Die Betreiberfirma sagt aber, das Projekt sei noch nicht konkret.

Vor wenigen Wochen machte in Hohenzell die Meldung die Runde, dass die Firma Katzlberger aus Mettmach auf einer Fläche von etwa fünf Hektar eine Schottergrube errichten wolle. Das Projekt sei aber noch in einem frühen Stadium und auch noch nicht offiziell eingereicht.
Mehr als 300 Unterschriften
Kaum wurde das bekannt, regte sich Widerstand bei den Anrainern. Sie befürchten nicht nur mehr Verkehr, mehr Lärm und mehr Schmutz, sondern vor allem mögliche Auswirkungen auf das Grundwasser. Ihr Sprecher Gerhard Krausmann sagt: „Wir haben alle Einzelbrunnen und die Grundwasserströme sind sehr verzweigt. Wir befürchten, dass bei den Bohrungen das Grundwasser verschmutzt werden könnte.“
Eine schnell formierte Bürgerinitiative sammelte in kürzester Zeit 300 Unterschriften gegen die Pläne, richtete eine Website ein und präsentierte ihren Antrag bereits dem Hohenzeller Bürgermeister Thomas Priewasser und den Fraktionsobleuten.
Abstimmung im Gemeinderat
In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 24. April, präsentierte die Initiative ihre Bedenken.
Der Gemeinderat sprach sich anschließend einstimmig gegen das Schottergruben-Projekt aus. „So einig waren wir uns selten“, meinte Bürgermeister Priewasser. Er erinnert aber daran, dass die Gemeinde Hohenzell nicht die zuständige Behörde sei. Wenn es zu einer offiziellen Eingabe komme, sie die Bezirkshauptmannschaft zuständig.
„Aber“, so Priewasser, „wir haben als Basis für weitere Diskussionen unsere Haltung zu dem Projekt deutlich kommuniziert.“
Auch die Nachbargemeinde Peterskirchen, die wegen der Zufahrten betroffen wäre, ist gegen das Projekt. „Dort hat der Gemeinderat eine Petition dagegen beschlossen“, berichtet Priewasser, der sich vor den Gemeinderatssitzungen mit seinem Amtskollegen Stefan Majer abgesprochen hatte.
„Noch nichts eingereicht“
Aus Sicht der Firma Katzlberger ist die gesamte Diskussion allerdings „überzogen“. Das Projekt sei noch nicht konkret, erklärte Firmenchef Wolfgang Katzlberger gegenüber Tips: „Wir haben noch nichts eingereicht. Es gibt bis jetzt nur eine sehr grobe Planung. Für ein Einreichprojekt ist es zu früh. Wir haben lediglich einen Vertrag mit einem Landwirt.“
Katzlberger weiter: „Wir sind ein Familienbetrieb, da muss man 20 Jahre nach vorne schauen und sich die Ressourcen sichern. Der Grund in Hohenzell könnte eventuell irgendwann einmal eine davon werden.“
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