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30 Jahre Dialysestation am LKH Rohrbach: 100.000 Blutwäschen zum Wohle der Patienten

Martina Gahleitner, 08.11.2018 11:25

ROHRBACH-BERG. Bis vor 30 Jahren mussten Dialysepatienten zur Behandlung nach Linz fahren. Das änderte sich, als 1988 die Dialysestation am Rohrbacher Landeskrankenhaus eröffnet wurde. Ständig steigende Kapazitäten sichern seither die wohnortnahe Versorgung.

  1 / 2   Seit 30 Jahren werden am Rohrbacher Krankenhaus Dialysen durchgeführt - insgesamt gab es bisher 100.000 Behandlungen. Foto: gespag

1988 standen fünf halbautomatische Geräte zur Blutwäsche zur Verfügung. 30 Jahre später besitzt die Station mehr als doppelt so viele modernste vollautomatische Geräte, um die Vielzahl an Patienten zu behandeln. 1.522 Dialysen wurden 1989 erfasst, 2017 waren es insgesamt 4.116 Dialysen.

Vier Stunden für eine Dialyse

Was eigentlich bei einer Dialyse passiert, erklärt Primar Anton Ebner, Leiter der Abteilung für Innere Medizin: „Bei chronischen Nierenerkrankungen kommt es durch die Einschränkung der Nierenfunktion zu einer sogenannten Harnvergiftung des Blutes, wodurch der gesamte Organismus der Patienten in Mitleidenschaft gezogen wird. Bei der Dialyse werden die Giftstoffe mit einem Filter aus dem Blut ausgewaschen. Dabei wird die gesamte Blutmenge mehrfach durch einen Filter gepumpt. Ein gesunder Mensch scheidet diese Schadstoffe über die Nieren bzw. den Harn aus.“ Das gereinigte Blut wird den Patienten wieder zugeführt. Die Behandlung ist dreimal wöchentlich notwendig und dauert etwa vier Stunden.

Jahrelang in Betreuung

Mittlerweile werden im LKH Rohrbach in einem 2-Schicht-Betrieb 34 Patienten behandelt. Ein Platz ist für Akutfälle reserviert, von denen es allein im Jahr 2017 43 gab. In Summe wurden seit der Eröffnung 1988 knapp 100.000 Dialysen durchgeführt. „Viele der Betroffenen sind schon jahrelang bei uns in Behandlung. Dadurch ist der Ablauf auf der Station sehr familiär. Für mich ist es besonders schön, zu sehen, dass unsere Patienten trotz Dialyse ihre Lebensfreude behalten“, sagt Franz Gumpenberger, Pflegeleiter der Dialyse. Der älteste Dialysepatient ist 85 Jahre alt, der jüngste 42 Jahre. Einer der Betroffenen kommt seit zehn Jahren ins LKH Rohrbach und hatte bereits über 1.500 Dialysen.

Gute Zusammenarbeit

Auf der Station werden auch Patienten vor und nach einer Transplantation vom Team betreut. Besonderes Augenmerk wird auf eine ganzheitliche Betreuung durch das interdisziplinäre Team aus Ärzten, Pflegekräften, Physiotherapeuten, Seelsorgern und Diätologen gelegt. Dazu der Leiter der Dialyse, Oberarzt Arnold Panzenböck: „Wir informieren unsere Patienten darüber, was sich durch die Dialyse ändern wird. Das reicht von Ernährungstipps über Pflegemaßnahmen und die richtige Medikamenteneinnahme bis hin zu Erste-Hilfe-Maßnahmen. Auch die Angehörigen werden in die Behandlung eingebunden, denn sie müssen wissen, wann ärztliche Hilfe gerufen werden sollte.“


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