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Bloß keine Bettruhe: Wie man bei Kreuzweh richtig reagiert

Martina Gahleitner, 15.03.2018 14:39

ROHRBACH-BERG. Am heutigen Tag der Rückengesundheit (15. März) macht das Rohrbacher Krankenhaus auf dieses Volksleiden aufmerksam. Studien bestätigen, dass etwa 90 Prozent der Österreicher mindestens einmal im Leben sogenanntes „Kreuzweh“ haben. Was dabei viele denken: „Mir tut der Rücken weh, also muss ich mich unbedingt schonen.“ Laut den Experten vom LKH Rohrbach ist dies allerdings der falsche Ansatz. Stattdessen sollten Betroffene aktiv gegen die Schmerzen der Lenden- und Halswirbelsäule arbeiten.

  1 / 2   Heute, 15. März, ist Tag der Rückengesundheit. Denn chronische Rückenschmerzen sind die teuerste Krankheit in den westlichen Industrienationen. Foto: Wodicka

„Jeder zweite Oberösterreicher hatte im letzten Jahr Rückenschmerzen. Bei 90 Prozent der Betroffenen heilen akute Rückenschmerzen innerhalb von vier Wochen. Bei 70 Prozent kommen die Rückenschmerzen allerdings innerhalb eines Jahres wieder“, berichtet Gunther Mittermayr, leitender Physiotherapeut am LKH Rohrbach. Er weist zugleich darauf hin, dass 90 Prozent der Rückenschmerzen sogenannte unspezifische Rückenschmerzen sind, also keine klare medizinische Ursache haben. Nur 10 Prozent sind sogenannte spezifische Rückenschmerzen, die auf Brüche, Tumore, Spinalkanalstenosen, Nervenwurzelaffektionen oder Anomalien zurückzuführen sind.

„Durch regelmäßige Bewegung können Betroffene die Dauer des Schmerzes verkürzen und die Intensität bzw. Häufigkeit vermindern“, beschreibt der Experte, „die Schmerzen dürfen nicht länger als zwei bis drei Monate anhalten, da sonst eine Chronifizierung stattfindet. Eine professionelle Behandlung sollte dies verhindern.“

Vielfältige Ursachen

Auslösende Faktoren für Schmerzen im Rückenbereich können vielfältig sein: Bewegungsmangel oder Fehlhaltungen vor dem PC, eine schwache Rückenmuskulatur, krankhafte Veränderungen der Wirbelsäule, Stress oder psychische Probleme können entsprechenden Einfluss nehmen. Frauen können besonders während der Schwangerschaft unter Rückenschmerzen leiden. „Wenn man Bein oder Arm nicht mehr spürt oder bewegen kann bzw. wenn Blasen- oder Mastdarmstörungen auftreten, ist eine sofortige Akutversorgung wichtig“, erklärt Gunther Mittermayr.

In Bewegung bleiben

Kreuzschmerzen bessern sich – in den meisten Fällen – innerhalb weniger Tage oder Wochen von selbst. Das Wichtigste ist hierbei: In Bewegung bleiben! Nur nicht im Bett herumliegen. Denn dies erhöht das Risiko, dass die Schmerzen chronisch werden, verzögert die Heilung, die Muskeln schwinden und das Thromboserisiko steigt. Am besten man bewegt sich so, wie im Alltag sonst auch, oder man versucht es zumindest. Jede Bewegung, die schmerzfrei durchführbar ist, ist erlaubt und förderlich. „Besonders wichtig ist uns eine individuell auf den Patienten abgestimmte Behandlung“, so der Physiotherapeut. Dabei sind viele Ansätze möglich. Der Experte weist abschließend mit Nachdruck darauf hin, dass Bewegung und Sport generell besonders wichtig sind.


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