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Kinderärztin klärt auf: Von Masken geht für Kinder keine Gefahr aus

Petra Hanner, 18.05.2020 18:44

BEZIRK ROHRBACH. Immer wieder geistern im Internet Meldungen umher, in denen bei Kindern vor negativen Auswirkungen beim Tragen von Schutzmasken gewarnt wird. Kinderärztin Pia Neundlinger vom Klinikum Rohrbach beruhigt und klärt auf.

Foto: L Julia/Shutterstock.com
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Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes soll Mitmenschen vor Tröpfchen schützen, die beim Sprechen, Niesen und Husten entstehen. Besonders für Kinder sei es wichtig, dass sie das auch verstehen, meint Pia Neundlinger: „Eltern sollten ihren Kindern verständlich und geduldig erklären, dass Masken bei richtiger Verwendung andere Menschen schützen können und die Kinder damit selbst einen Beitrag zur Besserung der Situation leisten können.“ Auch der Zweck des Sicherheitsabstandes sollte anschaulich erklärt werden.

Nicht jede Maske ist gleich

Dass Kinder beim Tragen von Masken – etwa durch Kohlendioxid-Ansammlungen hinter der Maske – gesundheitlichen Risiken ausgesetzt seien, kann die Kinderärztin nicht bestätigen: „Kohlendioxid ist ein Gas, das beim Ausatmen auch durch den Stoff nach draußen entweicht. Selbstgenähte Stoffmasken können damit auch von Kindern ohne gesundheitliche Bedenken verwendet werden. Schulkinder mit einer gesunden Lunge können eine Atemschutzmaske gefahrlos aufsetzen“, so Neundlinger.

Vor Modellen der Klassen FFP2 und FFP3 rät sie bei Kindern allerdings ab, denn sie schließen dicht, um den Träger vor einer Infektion zu schützen. „Mit einer eng ansitzenden Maske kann das Atmen für Kinder anstrengend sein. Stoffmasken sollten zwar auch eng anliegen, aber nur so eng, dass man noch gut Luft bekommt.“

Kinder unter sechs Jahren sind ohnehin nicht verpflichtet, einen Mund-Nasenschutz zu tragen.

Bei Säuglingen und Kleinkindern liege es in der Verantwortung der Erwachsenen, den nötigen Abstand zu halten, etwa in einem Kinderwagen.

Maskenhygiene – so geht“s

Wichtig ist jedoch auch die richtige Maskenhygiene. So sollte etwa jedes Familienmitglied seine eigene Maske haben. Diese soll gut sitzen und an der Nasenwurzel und an den Seiten abdichten. Unten muss die Maske übers Kinn gehen und oben bis zur Nasenwurzel hochgezogen sein. Sind die Öffnungen zu groß, können hier Viren entweichen.

Wenn die Maske nicht richtig sitzt, sondern rutscht oder zwickt, fasst man sich zwangsläufig ins Gesicht, um den Sitz zu korrigieren. Damit steigt aber das Risiko einer Infektion.

Beim Aufsetzen und Abnehmen des Mund-Nasen-Schutzes sollte dieser nur an den Bändern berührt werden, nicht jedoch auf der Innenseite.

Nach dem Abnehmen gilt: Hände mit warmem Wasser und Seife waschen.

Aufbewahrt sollen Masken am besten an der Luft werden, nicht in einem geschlossenen Behälter.

Nach vier Stunden Tragedauer oder bei Durchfeuchtung sollen diese unbedingt gewaschen werden, und zwar bei 60 Grad mit normalem Vollwaschmittel.

Bis Ende April waren in Österreich von 15.410 positiv auf Covid19 getesteten Personen 0,5 Prozent unter fünf Jahre alt und 2,3 Prozent zwischen fünf und 15 Jahren alt.

Quelle: Klinikum Rohrbach


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