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Halbfertige Studie lässt nichts Gutes für Mühlkreisbahn erwarten

Martina Gahleitner, 16.09.2016 09:14

BEZIRK. Es sind zwar erst Teilergebnisse, die von der Systemstudie für die Mühlkreisbahn durchgesickert sind. Mühlkreisbahn-Befürworter sehen damit allerdings den Zug schon abgefahren: Denn auf der neuen Eisenbahnbrücke wird nur eine Straßenbahn und nicht die Mühlkreisbahn fahren können. Der zuständige Landesrat Günther Steinkellner (FP), der die Studie in Auftrag gegeben hat, bittet noch um etwas Geduld: Erst im Oktober wird das Endergebnis vorliegen - dann könne man sagen, wie es tatsächlich weitergeht.
 

Der Zug für die Anbindung der Mühlkreisbahn als Vollbahn an den Hauptbahnhof scheint abgefahren: Die neue Eisenbahnbrücke ist nur für Straßenbahn geeignet. Foto: Weihbold

„Wir müssen weitere technische Abklärungen abwarten, bis wir das endgültige Ergebnis der Studie präsentieren können. Ich bitte alle Interessierten, diesen Zeitraum abzuwarten“, appelliert LR Steinkellner. Vorerst seien nur Ergebnisse, die für die neue Eisenbahnbrücke relevant sind, an die Stadt Linz übermittelt worden. Damit sollte verhindert werden, dass es zu Verzögerungen bei der Einreichplanung kommt.

Keine Anbindung an Hauptbahnhof möglich

Genau darin liegt aber schon der Haken: Laut Studie wird es nämlich keinen Mischbetrieb auf der Eisenbahnbrücke geben. „Das bedeutet das Aus für die Mühlkreisbahn als Vollbahn und für eine Anbindung an den Hauptbahnhof“, kritisiert Dreiländer-Infrastrukturvereinsobmann Walter Höllhuber aus Schwarzenberg, der sich seit vielen Jahren für die Regionalbahn in bestehender Form einsetzt. Er kündigt Widerstand aus der Region an, sollte tatsächlich auf Schmalspur rückgebaut werden.

Auch die Grünen vermuten mit der Systemstudie einen „Todesstoß“ für die Mühlkreisbahn: „Die Zukunft der Mühlkreisbahn hängt entscheidend von der neuen Brücke ab. Der Weiterbestand der Bahn als regionale Anbindung an das Obere Mühlviertel hat für uns höchste Priorität. Und dafür braucht es eine Einbindung in den Hauptbahnhof“, betont Verkehrssprecher Severin Mayr. Mit der Planung der Eisenbahnbrücke ohne Einbindung der Mühlkreisbahn würde die S6 als eine der Achsen eines neuen S-Bahn-Systems für Jahrhunderte wegfallen, befürchtet Mayr.

Spurweite ist nicht entscheidend

Eine ehestmögliche Einbindung aller Entscheidungsträger fordert die ÖVP, die sich zu einer Attraktivierung der Mühlkreisbahn bekennt. „Entscheidend sind aber nicht technische Fragen, wie die Spurweite, sondern maximaler Komfort, eine angemessen kurze Fahrzeit und eine gute Anbindung an das Stadtzentrum für die Pendler“, betont Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer. Und ergänzt: „Auf Basis halbfertiger Studien soll man über so ein wichtiges Thema aber nicht diskutieren.“


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