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Rohrbacher trennen sauber: In den Biosack kommt tatsächlich nur Biomüll rein

Martina Gahleitner, 11.04.2018 13:26

BEZIRK ROHRBACH. Ein Fremdstoff-Anteil von nicht einmal 0,2 Prozent kam heraus, als die Abfallberater des Bezirksabfallverbandes Biomüll sortierten und analysierten. Damit bescheinigen sie den Rohrbachern eine hohe Trennmoral, die sie in diesem Ausmaß nicht erwartet hätten.

  1 / 3   Die Trennmoral beim Bioabfall ist sehr hoch. Dafür sagen die Kompostierer aus dem Bezirk Rohrbach "Danke". Foto: Gahleitner

Anlass für die „Apfelbutzn-Razzia“ des Bezirksabfallverbandes Rohrbach war die landesweit steigende Zahl der Fehlwürfe im Bioabfallsack. Plastik, Metall, Zigarettenstummeln, Restabfall – all das landet im Biosack und muss von den Kompostierern in mühevoller und zeitaufwändiger Handarbeit ausgeklaubt werden. Nicht aber so im Bezirk Rohrbach, wo die Trennmoral sehr hoch ist. „Wir haben 9,3 Tonnen Biomüll analysiert und nur 15 Kilo Störstoffe gefunden. Das ist ein Traum, damit hab ich nicht gerechnet“, freut sich Abfallberaterin Ursula Salomon, als sie den Kompostierern aus dem Bezirk Rohrbach das Ergebnis der Analyse präsentierte. Schauplatz der Sortierung war die Kompostieranlage Hofer in Rohrbach-Berg, wo Biomüll aus den Gemeinden Arnreit, Oepping, Kollerschlag, Sarleinsbach, Peilstein und Rohrbach-Berg zusammenkommt. Stadt-Land-Gefälle ist hier aber nicht spürbar.

Biosack besser als Biotonne

Mit ein Grund für dieses erfreuliche Ergebnis ist für Salomon das eigene Biosackerl: „Da weiß man, wer“s reingeschmissen hat. Im Vergleich dazu ist eine Biotonne anonym.“ Deshalb ist auch der Fremdkörperanteil etwa im städtischen Bereich viel höher (rund 20 Prozent). „Noch dazu sind unsere Kompostierer den Leuten bekannt, weil diese den Biomüll selber einsammeln“, ergänzt die BAV-Mitarbeiterin.

Eingepacktes Gemüse und Kaffee-Tabs

Ganz ohne schwarze Schafe geht es aber auch im Bezirk Rohrbach nicht. Auf dem kleinen Haufen an Fremdstoffen finden sich hauptsächlich verdorbenes, aber noch eingepacktes Gemüse, Bananen, bei denen noch die Banderole dran ist, Plastiksackerl, Milchpackerl und vor allem viele Kaffee-Tabs. „Dank des Nummern-Systems bei den Bioabfallsäcken können wir die Leute gezielt anschreiben und über das richtige Trennen informieren“, setzen die Abfallberater Ursula Salomon und Hannes Sonnleitner auf Aufklärung und Bewusstseinsbildung.

Aufklärung wirkt

Letztere ist für den Obmann des Bezirksabfallverbandes, Bgm. Franz Hofer, auch mit ein Grund für die positive Trennmoral. „Unsere Umweltprofis leisten gute, intensive Arbeit und erklären schon Kindern von klein auf, wie wichtig Mülltrennung und Vermeidung ist.“ Dass Aufklärung wirkt, zeigt sich etwa bei den jährlichen Flurreinigungsaktionen, bei denen die Abfallberge immer geringer werden.

Basis für gesunden Boden

Der biogene Küchenabfall ist neben Strauch- und Grasschnitten die wichtigste Ressource für die Kompostproduktion. Aus 10.000 Tonnen Bioabfall erzeugen 21 Landwirte im Bezirk pro Jahr rund 5000 Tonnen wertvollen Kompost. Dieser gute Boden liefert gesunde Pflanzen mit nährstoffreichen Früchten.

Bioabfall zu sammeln ist übrigens laut Abfallwirtschaftsgesetz vorgeschrieben: „Alle biogenen Abfälle, die nicht im unmittelbaren Bereich des Haushaltes oder der Betriebsstätte verwertet werden, sind für eine getrennte Sammlung bereitzustellen oder in eine dafür vorgesehene Sammelstelle zu bringen.“

* Bioabfall lässt sich mit dem Papiersack und dem Sackständer oder mit dem Maisstärkesack in der AirBox geruchsarm sammeln.

* Diese Säcke nie in einen geschlossenen oder unbelüfteten Kübel einsperren.

* Küchenrollen, Papierservietten oder Taschentücher auch im Bioabfallsack mitsammeln, denn Papier reguliert die Feuchtigkeit und hemmt somit Geruchsbildung.

* Suppen-, Salat- und Fleischsaucen abseihen und nur die festen Bestandteile in den Biosack geben. Speiseöle und Fette ins Altstoffsammelzentrum bringen, daraus wird Biodiesel gewonnen.

* Fleischabfälle und Essensreste zuerst in Küchen- oder Zeitungspapier (kein Hochglanzpapier) einwickeln. Da Fleischabfälle das Lieblingsfutter der Maden sind, kann so der Befall verhindert werden.


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