Schülertransport rentiert sich für kleine Busfirmen nicht
BEZIRK ROHRBACH. Wovor Franz Greul als Betriebsrat der Postbus-Chauffeure vor einem Jahr gewarnt hat, ist jetzt eingetreten: Viele kleine Busunternehmen, die bisher als Subunternehmer für Postbus gefahren sind, müssen sich verkleinern oder hören ganz auf. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf den Schülertransport.
Die dramatische Situation in Rohrbach-Berg, wo bis kurz vor Schulstart nicht feststand, wie die 190 Schüler, davon 50 mit Beeinträchtigung aus dem ganzen Bezirk, in die Schule kommen sollen, hat das Problem deutlich aufgezeigt. Gemeinsam mit Sab-Tours konnte doch noch eine Lösung gefunden werden: Eine Kooperation der Busfirmen Sab-Tours (Rohrbach-Berg), Kiesl (Helfenberg), Altendorfer (Niederkappel) und Wagner Busreisen (St. Oswald) war schließlich der Schlüssel zum Erfolg, freut sich Bürgermeister Andreas Lindorfer. „Alle kontaktierten Unternehmen im Bezirk und darüber hinaus waren hilfsbereit und um eine Lösung bemüht. Aber vor allem der niedrige Kostensatz sowie Personalmangel waren Gründe, warum der Transport nicht übernommen werden konnte“, berichtet Lindorfer.
Auch in Sarleinsbach war ein Wechsel beim Schülertransport nötig, weil das bisherige Unternehmen den Dienst eingestellt hat. In Oepping muss sich die Gemeinde selbst helfen, hier fährt ein Gemeindebediensteter.
Linienverkehr verloren
Carmen Simon, Busunternehmerin aus Hofkirchen und Mitglied in der WK-Fachgruppe Transport, bestätigt die schwierige Situation. „Mit Postbus haben auch viele kleine Busfirmen den Linienverkehr verloren. Meine Eltern haben vor 50 Jahren den Schichtbus aufgebaut. Jetzt haben wir keine Linie mehr“, berichtet sie. Simon wird ihr Unternehmen entsprechend verkleinern und sich auf das Reisegeschäft konzentrieren. „Beim Schülertransport müssen wir schauen, wie es sich noch rentiert. Die Tarife waren immer schon schlecht, aber neben dem Liniengeschäft hat es halt dazu gepasst“, sagt die Unternehmerin.
Angebot wird ausgedünnt
Das Problem ist kein Rohrbach-spezifisches, wie WK-Fachgruppen-Geschäftsführer Robert Riedl weiß. „Jedes Jahr verhandeln wir mit dem Ministerium über eine vernünftige Gestaltung der Schülerbeförderung, aber immer wieder blitzen wir ab.“ Im ganzen Land stellt er eine Ausdünnung des Angebotes fest. „Leider“, sagt Riedl, „aber man kann von unseren Leuten nicht verlangen, dass sie nicht kostendeckend fahren.“
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