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Neues Gutachten: Erdkabel wäre nur 18 Prozent teurer als Freileitung

Petra Hanner, 16.08.2019 07:46

BEZIRK ROHRBACH/MÜHLVIERTEL. Ein neues Gutachten über die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit eines Erdkabels im Mühlviertel haben Aktivisten bei einer Pressekonferenz in Linz vorgestellt. Demnach wäre ein Erdkabel wesentlich günstiger, als eine Vergleichsstudie des Landes OÖ besagt.

Foto: B. Leitner
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„Seit heute steht fest, dass die bisher vom Land verwendeten Unterlagen dem Shredder zugeführt gehören“, gab sich der Rechtsanwalt der IG Landschaftsschutz Mühlviertel, Wolfgang List, zuversichtlich. Die Studie von Universitäts-Professor Heinrich Brakelmann und dem Planungsexperten für Energieversorgungsnetze Markus Pöller kommt auf lediglich 18 Prozent Mehrkosten eines Erdkabels im ausgewählten Planungskorridor. In der Studie des Landes ist hingegen von einem Kostennachteil einer Erdkabellösung um den Faktor 1:3,2 die Rede.

Grundstücksentwertung einkalkulieren

Vorteile sieht die Studie der IG auch in der geringeren Anfälligkeit eines Erdkabels gegenüber Netzausfällen, etwa durch Schneefälle. Rechne man die Entwertung der Grundstücke durch eine Freileitung hinzu, komme ein Erdkabel sogar volkswirtschaftlich günstiger, so die IG Landschaftsschutz. Die neue Studie liegt derzeit in der Rohfassung vor. Im September soll sie fertiggestellt und dem Land für die weitere Projektplanung zur Verfügung gestellt werden.

1.000 bei Demonstration

Im Anschluss an die Präsentation des neuen Gutachtens marschierten mehr als 1.000 Erdkabel-Befürworter aus den Bezirken Rohrbach und Urfahr-Umgebung am Linzer Domplatz auf und demonstrierten, begleitet von einer „Erdkabel-Blaskapelle“, friedlich für ihr Anliegen.


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paul
paul
21.08.2019 19:43

Stromnetz in Bayern

Liebe nachbarn aus Österreich - informierts euch vorher, bevor ihr so einen schmarrn schreibts und behauptets. JA, es ist richtig, dass es für Neubauprojekte die Verkabelungspflicht unter dem Faktor 2,75 gibt. NEIN, in Bayern wird nicht alles verkabelt - das wäre mir schon aufgefallen und man kann das auf der Seite vom Bayernwerk nachlesenn - https://www.bayernwerk-netz.de/de/bayernwerk-netz-gmbh/netzinformation/veroeffentlichungspflichten/strom/netzstrukturdaten.html Hochspannung Freileitung: 8.735 km Hochspannung Erdkabel: 313 km Also bitte bei der Wahrheit bleiben! Habe die Ehre!

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Hermann
Hermann
21.08.2019 19:35

Erdkabel UND Freileitung sind stand der Technik

Dass sowohl die Freileitung als auch das Erdkabel stand der Technik sind, dass sollte eigentlich außer Streit stehen - ansonsten würde es nicht Freileitungs- und Erdkabel-Verbindungen geben und das ganze System funktionieren. Der Herr von der Linz AG hat das bei der 5. Regionskonferenz ganz klar gesagt, dass das so ist. im Übrigen auch der Professor Fickert bei der 4. Konferenz. ich möchte gerne die beiden mit Brakelmann an einem Tisch sitzen sehen - und zwar ohne Zeitdruck, von einer Zeitung moderiert und ohne polemische Zwischenrufe von Forums-Trollen hier. DAS wäre mal interessant, was dabei herauskommt!

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Peter
Peter
17.08.2019 15:28

geschäftsmodell bürgerinitiativen

ich kann mich dem Eindruck nicht erwehren, dass die "Unterstützung" von Bürgerinitiativen ein einträgliches Geschäftsmodell geworden ist. Der Ansatz ist immer der gleiche: die, die was machen wollen sind lauter Idioten, nur selbst ist man im Namen der armen Bürger der Allwissende ... auch in den Reihen der IG-Experten wird man da fündig ... zum beipiel der Hr. Dr. List ... der ist ja ganz ein Aktiver, mit eher überschaubarem Erfolg, dafür aber flotten Sprüchen! ... 110-kV-Almtal - nix erreicht. 110-kV-Raab - nix erreicht. 380-kV-Salzburg - nix erreicht. ÖBB-Ausbau-Hörsching - schaut a ned gut aus, kommt. ÖBB-Ausbau Salzburg - detto. irgendwer wird ihn überall zahlen, weil er und seine Leute müssen auch von was leben. ich bin da nicht dabei! das ist mit zu windig!

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Josef
Josef
19.08.2019 13:46

110KV Leitungen als Erdkabel auszuführen ist Stand der Technik das sagen die Experten. Die zusätzlichen Kosten sind auch vertretbar sagt ein neues Gutachten. In anderen Ländern geht es ja auch. (in Dänemark kommt alles unter die Erde, in Deutschland auch, wenn die Kosten vertretbar sind) nur in Oberösterreich sträubt man sich mit aller Macht dagegen WARUM? Sind die heimischen Netzbetreiber mit dieser Technik so wenig vertraut? Was in anderen Länder schon längst Alltag ist scheint für heimische Netzbetreiber technisches Neuland zu sein. In ganz Oberösterreich gibt es kein 110 KV Erdkabel über eine längere Strecke (40 Km wie es hier nötig wäre). Die heimischen Netzbetreiber haben also keine wirkliche Erfahrung damit. Ich glaube mittlerweile das ist der wirkliche Grund dafür, dass die Netzbetreiber so dagegen sind. Sie wären schlicht und einfach überfordert mit so einem Projekt und setzen daher auf Altbewährtes (Freileitung). Sie sind schlicht und einfach an der neuen Technik nicht interessiert weil es für die Netzbetreiber die einfachste Lösung ist Masten aufzustellen. Für die betroffenen Menschen ist es aber eine Katastrophe sie zahlen die volle Rechnung für alles. Das kann so nicht mehr weitergehen!

n
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Martin
Martin
19.08.2019 19:56

Hallo Josef, ich bin auch für ein Erdkabel und wir sollten alles versuchen, das zu erreichen. Wenn wir das aber so angehen wie du das argumentierst - dann wird das nix! Deinem Gegenüber mit dem du verhandeln willst Unfähigkeit zu unterstellen ist keine gute Taktik! Und wenn du schon Argumente anführst, dann sollten die ich richtig sein! Beim Argumentieren nimmt es die IG ja leider nicht so genau!

n
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Josef
Josef
03.09.2019 18:08

Hallo Martin, natürlich hast du recht, dass es nicht günstig ist einem Verhandlungspartner Unfähigkeit zu unterstellen. Leider scheinen die Betroffenen nicht den Eindruck zu haben von der Netz OÖ als Verhandlungspartner wahrgenommen zu werden. Hier ist eher die Rede von "Drüberfahren" und von "vollendete Tatsachen stellen" , leider......... Als Verhandlungspartner sehe ich eher das Land OÖ das für eine zusätzliche Expertise ja eigentlich dankbar sein soll. Eigentlich sollte das Land 0Ö nun prüfen ob die Netz 0Ö wirklich so einen guten Job macht wie sie es behauptet. Angesichts der politischen Verstrickungen zwischen den Verantwortlichen des Landes und der Energie AG sehe ich hier aber SCHWARZ wenn du weist was ich meine.......

n
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franz
franz
16.08.2019 11:46

kostenverhältnis

ich würde mich freuen, wenn es ein erdkbael werden würde. aber die diskussion wird mM nach seitens der IG immer polemischer. ich finde das problematisch. wird mit dem mehrkostenfaktor 18-prozent wirklich genau das gleich erreicht wie mit dem was die netz-betreiber vorgerechnet haben? wenn das wirklich so wäre wie Prof. Brakelmann sagt, dann wären die netz-betreiber in OÖ ziemlich unfähig. und das kann ich mir nicht ganz vorstellen. gibt es dazu eine stellungnahme der netz-betreiber? den antwalt list möchte ich auch noch einmal hinterfragen - der bekommt von mir sicher kein vertretungs-abo! alleine wie der auftritt und seine kommunikation halte ich nicht für anwalts-würdig .

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Karin Lindorfer
Karin Lindorfer
16.08.2019 12:50

Lieber Franz,
das Ganze ist leider kein Einzelfall, das nennt sich Gefälligkeitsgutachten zu Gunsten der Netzbetreiber die kein Erdkabel wollen (warum auch immer). Man beauftragt die Firma mit der Kostenberechnung mit deren Chef man sich "gut versteht" und schon hat man ein schlagkräftiges Argument gegen ein Erdkabel nämlich die angeblich viel zu hohen Kosten. Das die IG Erdkabel die Kosten auf eigene Faust von einem unabhängigen Fachmann nachrechnen lässt damit haben die Netzbetreiber bestimmt nicht gerechnet. Das sind aber nur Vermutungen meinerseits weil es prominente Beispiele für solche Machenschaften gibt. Schon bei der Einführung der digitalen Stromzähler "Smart meter" wurde von Rechnungshof kritisiert das bei der Kosten/Nutzen Analyse ein Gefälligkeitsgutachten zur Gunsten der Einführung dieser Technologie erstellt wurde. (Lt. Rechnungshof: Chef der E-Control und Chef der beauftragten Firma hatten langjährige berufliche Beziehung , die Analyse wurde methodisch falsch und mit untauglichen Mitteln erstellt, es wurde das Ergebnis geliefert das der Auftraggeber erwartete nämlich zu Gunsten der Smart Meter). Die E-Control hatte damit ihren Freibrief zur Einführung dieser Technologie. Der Bericht des Rechnungshofes ist übrigens im Internet zu finden. Das Ganze ist also keine Verschwörungstheorie meinerseits. Mittlerweile ist durch neue unabhängige Analysen bekannt dass die Kosten der Smart Meter deren Nutzen um ein Vielfaches übersteigen - wir alle bezahlen das. Seien wir also froh, dass es Mensch wie die IG Erdkabel gibt die Dinge hinterfragen und Kosten und Mühen auf sich nehmen damit wir nicht ständig über den Tisch gezogen werden.
Der Umgang von Seiten der Netzbetreiber war lt. den Betroffenen angeblich auch nicht besonders fein. Da war die Rede, dass man sich von "ein par Bauernburschen sicher nichts sagen lasse". Kein Wunder also, dass der Auftritt und die Kommunikation des Anwaltes entsprechend sind.

n
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franz
franz
17.08.2019 08:23

behauptungen vs. hörensage bs. fakten

hallo karin,
danke für die info zu den smart-metern. kannte ich so noch nicht, das muss ich mal in ruhe lesen. aber bist du dir sicher, dass die umstände so sind, wie du sie beschreibst?
ich bin mittlerweile vorsichtig, wenn es darum geht, informationen für meine meinungsbildung zu beschaffen. bitte nicht böse sein - aber wenn wer mit "angeblich", "wie man hört"argumentiert, dann kann man meiner meinung nach diese argumente gleich von der liste streichen.
ist das so schwer, offen und sachlich eine diskussion zu führen? anscheinend schon - denn wenn ich mir die seite der IG anschauen, dann machen die gerade alles falsch - da werden zitate und behauptungen rausgehauen dass es eine helle freude ist - belege und informationen warum das so sein soll und wieso bekommt man aber nicht. es findet sich dort nicht einmal die presseunterlage auf der sich alle diese artikel beziehen ... das erscheint mir schon eigenartig.
den alleinvertretungsanspruch rechtfertigen die so auf jedenfall nicht!

n
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Hannes
Hannes
17.08.2019 11:13

Ihr glaubts aber wohl wirklich, dass sich die ganze Welt gegen Euch verschworen hat ... in Österreich und in ganz Eurpa ist nur ein Bruchteil des Hochspannungsnetzes verkabelt ... das wird wohl einen Grund haben!

n
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karin Lindorfer
karin Lindorfer
19.08.2019 09:55

Hallo Franz,
ich habe nicht geschrieben das ich das vom hörensagen weis. Ich habe geschrieben das ich den Verdacht habe dass das Gutachten gegen das Erdkabel vielleicht ein Gefälligkeitsgutachten ist. Wenn die Ergebnisse der beiden Gutachten derartig weit auseinander liegen dann gehören die Gründe dafür von Seiten der Landesregierung überprüft. Was ist da schiefgegangen ? Die Landesregierung hat schließlich Verantwortung für unser Steuergeld und hat zu prüfen ob und warum erstellte Gutachten falsch sind. Vielleicht wäre ja auch der Rechnungshof der richtige Ansprechpartner dafür ? Das mit den Smart Metern kannst du übrigens wörtlich im Rechnungshofbericht über die Einführung der Smart Meter nachlesen. Der Rechnungshof kritisiert darin auch, dass die gesundheitlichen Auswirkungen dieser Smart Meter auf die Menschen nicht ausreichend geprüft wurden und dass es in Österreich keinen gesetzlich verankerten Schutz der Bevölkerung vor Elektrosmog gibt....... Der Rechnungshof fordert die Ministerin für Nachhaltigkeit auf hier endlich zu handeln......das steht alles schwarz auf weiß in dem Bericht. Konsequenzen hatte der vernichtende Bericht wieder einmal keine. Die Linz AG führt sogar Prozesse gegen Menschen die sich kein solches Gerät einbauen lassen wollen. Habe persönlich einen Betroffenen kennengelernt. Was die 110 KV Leitungen betrifft: Natürlich gehören die in die Erde wenn es technisch sinnvoll und machbar ist und die Kosten vertretbar sind, daran wird ja wohl keiner zweifeln. Und laut allem was die IG da herausgefunden hat ist das offenbar der Fall. Wie gesagt: das Land hat die Verantwortung die Sache zu überprüfen und nicht wieder unter den Teppich zu kehren. Ich bin zum Glück von dieser 110 KV Trasse nicht betroffen aber die Betroffenen tun mir unendlich leid und ich finde es gut das sich jemand für sie einsetzt. Alleine die viele Arbeit die dahintersteckt. Wir sollten nicht versuchen schlauer zu sein als die Experten von welcher Seite auch immer, aber wir sollten als Steuerzahler schon darauf bestehen, dass das Ganze aufgeklärt wird.

n
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Maria
Maria
19.08.2019 12:02

Hallo Hannes,
in Deutschland werden 110 KV Leitungen in die Erde verlegt wenn lt. Gesetz die Kosten den Faktor 2,75 nicht überschreiten das steht im Gesetz! In Dänemark werden 110 KV Leitungen nur noch in die Erde verlegt, man hat sich aus Gründen des Landschaftsschutzes dazu entschieden. Sie sollten sich auf der Seite der IG Landschaftsschutz oder auf Facebook informieren dort erklärt ein Experte (Professor Brakelman) alles sehr gut und allgemein verständlich. Dem Vortrag habe ich entnommen, dass ein Erdkabel technisch möglich ist, genau so gut wie eine Freileitung funktioniert und laut neuem Gutachten durchaus erschwinglich ist. Warum also sollte man gegen den Willen der Menschen scheußliche Masten in die Landschaft stellen, Liegenschaften entwerten für die Menschen ihr Leben lang gearbeitet haben, Menschen enteignen und die Landschaft für zukünftige touristische Nutzungen verschandeln? Das Gesetz sollte endlich adaptiert werden nach deutschem Vorbild. Dann könnten wir und das alles sparen..........

n