Kulturbudgets am Land sind ohnehin kaum vorhanden
BEZIRK ROHRBACH. „Aus nichts kann man nicht weniger machen“: So kommentiert man im KultURsprung die angekündigten Kürzungspläne des Kulturbudgets. Geförderte Kultur gebe es am Land kaum, hierzulande überleben kulturelle Initiativen dank ehrenamtlichem Einsatz und viel Begeisterung.
10 Millionen Euro weniger als 2017 soll es im nächsten Jahr für den Kulturbereich geben. Das Budget für die Landesmusikschulen bleibt allerdings unverändert. Die unabhängige Plattform der Kunst- und Kulturschaffenden in Oberösterreich KUPF hat deshalb eine Kampagne gestartet, um das Kulturland OÖ zu retten. Regionale Kulturinitiativen wird die Einsparung vermutlich aber nur am Rand treffen – denn „Kulturbudgets sind in vielen ländlichen Gemeinden praktisch nicht vorhanden“, sagt Josef Eibl vom KultURsprung. „Finanziell geförderte Kultur und Kulturpflichten sind urban. Bei uns im KultURsprung macht der Begriff der Wurstsemmelkultur die Runde: Es gilt so viele Wurstsemmeln zu verkaufen, dass man den Künstler bezahlen kann und somit das eigentliche „wurstsemmelfremde“ Anliegen leistbar wird.“
Ehrenamt macht vieles möglich
Eibl kennt in seinem Umfeld niemanden, der für kulturelles Engagement – fürs Ermöglichen, Organisieren, für die Verantwortung – bezahlt wird. „Die eigentliche Kulturarbeit ist ausschließlich ehrenamtlich. Wenn Menschen sich mit der Ehre des Amtes begnügen, dann geschieht etwas“, sieht der Niederkappler darin das Geheimnis einer lebendigen Kultur. „Ich sehe immer wieder Begeisterte, die unermüdlich und unabhängig von den Launen einer ratlosen Politik Wunderbares zustande bringen.“
Ähnlich sieht es Karl Lindorfer, der gemeinsam mit den Putzleinsdorfern und dem NordwaldKammerorchester heuer die vielumjubelte Leinenhändler-Saga auf die Beine gestellt hat: „Das Kulturland retten wir am ehesten mit Selbsttätigkeit und mit Interesse an der Kultur.“
Übers Jahr geht es sich aus
Motiviert genug ist auch der Niederwaldkirchner Kulturverein NIKU. „Als Kulturverein hat man es allgemein nicht leicht“, stellt Obmann Christoph Reiter klar. Denn öffentliche Gelder gebe es kaum. „Es gibt ein paar Veranstaltungen, die gut laufen und mit denen wir dann einen Puffer schaffen können. Bei anderen zahlen wir drauf, aber über“s Jahr geht es sich auf Null aus.“ Auch ganz ohne Förderung.
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