Christina Scherrer ist die Neue im Tatort-Team
PFARRKIRCHEN/WIEN. Vier Jahre nach ihrem ersten und bislang einzigen Auftritt beim Tatort gehört Christina Scherrer nun fix zum Team. Sie spielt ab der Folge „Die Amme“, die am Sonntag auf ORF2 zu sehen ist, die neue Assistentin an der Seite von Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser.
Kunstschaffende haben es in Corona-Zeiten nicht leicht. Die 33-jährige Pfarrkirchnerin kann sich deshalb glücklich schätzen, trotz der Pandemie einige Aufträge zu haben. „Letztes Jahr durfte ich in zwei Tatorten mitwirken, hatte viele Auftritte beim Kultursommer Wien, war Moderatorin beim Ars Electronica Festival und im Herbst spielte ich eine kleine virtuelle Theaterproduktion“, erzählt Christina Scherrer.
Arbeitsamer, zielstrebiger Charakter
Für den Tatort verkörpert sie Meret Schande, die „als junger Charakter, aufstrebend, arbeitsam, motiviert und frisch, unbedingt gute Arbeit machen will und doch noch viel zu lernen hat“, beschreibt die Schauspielerin ihre Figur, in der sie sich auch selbst wiederfindet: „Ihre Art und Weise, etwas „gut machen“ zu wollen, kann ich nachvollziehen. Ich bin im Privatleben oft sehr schnell unterwegs, geh gern schnell und zielstrebig, mache schnelle Bewegungen, das kann ich gut in die Freshness der Meret mit hineinbringen. Meret gibt auch charmant-freche und trockene Kommentare ab, das tue ich im Privaten auch gern.“ Allerdings sei es ein Knochenjob, in den man erst hineinwachsen muss. „Meret zeigt, dass es ein Job ist, der Spuren hinterlässt, berührt, erschüttert, aufrüttelt“, sagt die Schauspielerin aus dem Mühlviertel. „Eine Leiche sieht man im BKA auch nicht alle Tage. Diese Bilder arbeiten in dir. Und Meret muss Wege finden, diese Berufsrealität gut zu verarbeiten. Das tut sie und geht mit Mut an ihre Arbeit.“
Recherche beim BKA
Christina Scherrer versucht immer, sich so gut wie möglich in eine Figur hineinzufühlen. Deshalb hat sie auch viel recherchiert. „Ich habe Gespräche zur Polizeiarbeit und zur Arbeit im Bundeskriminalamt geführt und mir Dokumentationen im Bereich der Kriminalarbeit angesehen, die mich in meiner Vorbereitung großartig unterstützt haben.“
Von den Besten lernen
Bei den Dreharbeiten selbst herrschte eine gute Arbeitsatmosphäre, die Regisseur Christopher Schier geschaffen hat. „Er hat gemeinsam mit Kameramann Thomas Kürzl wahnsinnig tolle Bilder kreiert. Und das Team rundherum hat die schwierige Drehsituation in Zeiten wie diesen bravourös und mit viel Humor gemeistert.“ Begeistert war sie auch von ihren Schauspielkollegen Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser, die „ein wahnsinnig tolles Team sind. Mit ihnen zu arbeiten, bedeutet für mich von den Besten zu lernen“.
Zuhause in der Film- und Theaterwelt
„Ich freu mich schon, was da noch alles an Abenteuern und Fällen für die Figur und mich als Schauspielerin kommt“, sagt Scherrer, die zuversichtlich ist, dass die Filmwelt noch ein paar weitere Rollen für sie parat hat. Heuer soll noch ein weiterer Tatort-Dreh folgen. Außerdem arbeitet sie seit Jahresbeginn wieder am Theater. Die Produktion „Mit freundlichen Grüßen eure Pandora“ hätte eigentlich am 3. März Premiere am Kosmostheater Wien gefeiert, wurde nun aber auf 2022 verschoben. „Die Situation bleibt weiterhin ungewiss, von Planungssicherheit ist keine Rede“, zeigt die Künstlerin auf. Zu tun gebe es aber sowieso immer, ergänzt sie: „Vielleicht schreibe ich wieder ein paar Songs, mach Balkon-Videos oder schreib an meiner Drehbuch-Idee weiter, wenn sich wieder Zeit dafür findet.“
Die Tatort-Folge „Die Amme“ ist am Sonntag, 14. März, um 20.15 Uhr auf ORF2 zu sehen, die ARD zeigt die Folge am 28. März.
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