
BEZIRK ROHRBACH. Studien bestätigen, dass überraschend viele Menschen gerne freiwillig aktiv wären, aber noch nicht den passenden Zugang gefunden haben. Das Projekt Berta will Möglichkeiten aufzeigen, wie man sich freiwillig in den Arcus-Einrichtungen oder in den Bezirksaltenheimen engagieren kann. Tips hat die Initiative in den vergangenen Wochen als Medienpartner begleitet – in diesem letzten Teil geht es noch einmal um die vielfältigen Möglichkeiten, um anderen zu helfen.
In allen Bezirksaltenheimen engagieren sich Menschen freiwillig, ihr Einsatz stellt eine große menschliche Bereicherung für den Pflegealltag dar, weiß Gerlinde Arnreiter vom Rohrbacher Sozialhilfeverband. Ehrenamtliches Engagement dürfe aber keinesfalls in Konkurrenz mit hauptberuflicher Tätigkeit treten. „Die Einschulung, Begleitung und Betreuung der Ehrenamtlichen soll in allen sechs Bezirksaltenheimen durch eigens geschulte Freiwilligenkoordinatorinnen, in Kooperation mit der Heimleitung und Pflegedienstleitung erfolgen“, informiert Arnreiter. Die Freiwilligen kommen regelmäßig zu Besuchsdiensten, gehen mit den Bewohnern spazieren, feiern Feste im Jahreskreis mit, machen Gymnastik oder Gedächtnistraining oder unterstützen die professionellen Pflegekräfte bei Beschäftigungsangeboten. „Die Mitarbeiter in den Altenheimen sind sehr um das Wohl der Bewohner bemüht, für längere Gespräche oder für individuelle Freizeitgestaltungs- wünsche bleibt aber leider zu wenig Zeit“, ergänzt die SHV-Mitarbeiterin. Sie weiß, dass gerade für Menschen mit Demenz persönliche Kontakte sehr wichtig sind: „Für diese Menschen Zeit zu haben, ihnen das Gefühl zu geben, dass man für sie da ist, ist für deren Lebensqualität von enormer Bedeutung – auch wenn sie selbst nicht mehr gut verbal kommunizieren können.“
Pflegedienstleiterin Heidi Zimmermann vom Altenheim Haslach weiß um die Bedeutung von Besuchsdiensten: „Gespräche sind bei den älteren Menschen das Um und Auf. Sie erzählen gerne von früher und brauchen jemanden, der ohne Zeitdruck zuhört. Das übernehmen die Freiwilligen.“ In Haslach hat sich der Sozialkreis der Pfarre um die ehrenamtliche Begleitung angenommen und es funktioniert seit vielen Jahren sehr gut.
Freiwillige Sozialbegleitung bei Arcus
Beim Arcus Sozialnetzwerk bieten die verschiedenen Wohneinrichtungen, Werkstätten, Mobilen Dienste, die Beratungsstelle oder das Integrative Ferienlager inhaltlich und zeitlich unterschiedlichste Möglichkeiten für Leute, die in einem freiwilligen sozialen Engagement einen Sinn und Mehrwert suchen. „Die Angebote reichen von regelmäßigen Begleitdiensten, Freizeitgestaltung über kreative Tätigkeiten und solche in Haus und Garten bis hin zur punktuellen Unterstützung bei Festen und Veranstaltungen sowie Begleitung bei Reisen und Urlaubsaktivitäten“, berichtet Heinrich Steinmayr, Bereichsleiter der Mobilen Dienste. „Freiwillige sind oftmals ein Bindeglied zur Bevölkerung und leisten durch ihre Tätigkeiten einen wichtigen Beitrag zur Integration und Zugehörigkeit zur Gesellschaft“, ergänzt er.
Der Nutzen liegt auf beiden Seiten, betont Steinmayr, neben Sinnstiftung kann es auch um Überprüfung der Eignung für einen Sozialberuf gehen oder es können eigene Fähigkeiten entdeckt und weiterentwickelt werden. Arcus unterstützt die Freiwilligen mit einer eintägigen Grundschulung, sie sind außerdem in die Dienstnehmer-Haftpflichtversicherung sowie in eine Unfallversicherung eingebunden.
Wer sich freiwillig engagieren will, kann sich jederzeit melden und sich über die Möglichkeiten informieren: Sozialhilfeverband, Gerlinde Arnreiter, Tel. 07289/8851-69318, gerlinde.arnreiter@ooe.gv.at Arcus Sozialnetzwerk, Heinrich Steinmayr, Tel. 07283/8531-110, heinrich.steinmayr@arcus-sozial.at