
AIGEN-SCHLÄGL. Überaus zufrieden hat eine internationale Forschungsgruppe die Projekttage zur Mönchsgrasmücke beendet. Sie machten sich mit Fernglas und Fangnetz auf die Jagd nach den Singvögeln, um sie einzufangen, ihre Geolokatoren abzunehmen, sie neu zu besendern und nach getaner Forschungsarbeit wieder frei zu lassen.
Ein Viertel der Mönchsgrasmücken, die im Vorjahr besendert wurden, gingen den internationalen Forschern des Max Planck-Institutes in Deutschland wieder ins Fangnetz. „Das ist ein sensationeller Wert und unsere Projekttage waren für die Forschungsgruppe die besten in ganz Österreich“, freut sich Ornithologe Reinhold Petz aus Aigen-Schlägl.
Polizei im Anmarsch
Dabei war viel Geduld notwendig: „Für den letzten Fang haben wir sieben Tage gebraucht. Wir waren bei jedem Wind und Wetter, bei Gewitter und oft zu später oder früher Stunde draußen“, erzählt Petz. Dabei kam es sogar zu einer Polizeikontrolle: Denn jemand hat beobachtet, wie frühmorgens Leute mit Stirnlampen rund ums Stift Schlägl unterwegs waren und die Polizei gerufen.
Flugrouten beobachten
Bei dem Forschungsprojekt geht es um die Migration der Vögel: Der kleine Rucksack (der Geolokator) liefert wichtige Daten über die Flugrouten der Mönchsgrasmücken. „Unsere ziehen über Italien und Sizilien ins Winterquartier nach Tunesien, sie wurden in den Vorjahren aber auch schon in Großbritannien eingefangen. In anderen Bundesländern gibt es andere Routen, die mit den Geolokatoren festgestellt werden können“, berichtet der Vogelkundler.
Neues Jahr, neue Daten
Gleichzeitig wurden die Vögel vermessen und gewogen, Blutproben abgenommen und wieder freigelassen. Die 80 Mönchsgasmücken wurden auch wieder besendert, um im nächsten Jahr neue Daten zu gewinnen. Das Projekt wurde 2016 begonnen, 2020 soll es einen Abschlussbericht geben.
Mehr Informationen gibt es im Vogelmuseum von Aigen-Schlägl im Kulturhaus. Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag jeweils von 15 bis 17 Uhr; Gruppen können Termine unter re.petz@aon.at vereinbaren.