Fixkosten werden durch Corona nicht weniger: Schuldnerhilfe warnt vor Gefahr der Überschuldung

„Das Schlechteste wäre, nichts zu tun und nicht zu reagieren. Gerade jetzt sollte sich jeder seine Einnahmen und Ausgaben genau anschauen und überlegen, was man auf der Ausgaben-Seite verändern kann – damit man nach der Corona-Krise nicht mit einem Minus herauskommt“, macht Maria Grabner, Leiterin der Schuldnerhilfe-Beratungsstelle in Rohrbach-Berg, deutlich. Ihre große Sorge: Dass durch die Corona-Krise und der damit einhergehenden Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit Leute von der Verschuldung in die Überschuldung, also die Zahlungsunfähigkeit kommen. Denn „schon 100 Euro weniger sind für manche ein Wahnsinn. Fixkosten haben sich durch Corona ja nicht verändert.“

Förderungen und Beihilfen nutzen

Wichtig sei deshalb, mit den Gläubigern in Kontakt zu treten und mögliche Stundungen oder Ratensenkungen zu beantragen. Bei einem verringerten Einkommen soll man sich auch anschauen, ob jetzt vielleicht Wohnbeihilfe, eine Rezept- oder GIS-Befreiung möglich ist. „Manche brauchen jetzt auch das Auto nicht und könnten das Kennzeichentaferl zurücklegen, dann zahl ich keine Versicherung. Oder wie schaut es mit dem Öffi-Ticket, dem Vertrag fürs Fitnessstudio oder anderen laufenden Abbuchern aus? – Es gibt Möglichkeiten zum Einsparen, aber dafür muss ich meine Ausgaben kennen“, rät die Juristin zum genauen Blick auf die Finanzen.

Schuldnerhilfe hilft weiter

Bei allem, was mit Finanzen zu tun hat, helfen die Berater der Schuldnerhilfe OÖ weiter. „Viele werden es selber schaffen. Aber wenn jemand Unterstützung braucht, sind wir da, um zu informieren und kostenlos und anonym nützliche Tipps zu geben“, betont Maria Grabner.