Hochzeitsglocken blieben im Vergleich zum Vorjahr eher still
BEZIRK ROHRBACH. Für 79 Brautpaare läuteten im ersten Halbjahr die Hochzeitsglocken. Aufgrund von Corona deutlich weniger als gewöhnlich. Die kürzlich erneut verschärften Maßnahmen, gaben der Hochzeitssaison 2020 den endgültigen Dämpfer. Tips hat sich im Geschehen umgehört.
Monatelang stecken künftige Eheleute viel Herzblut, Zeit und Energie in die Vorbereitungen für den schönsten Tag im Leben. 271 Paare gaben sich 2019 das Ja-Wort. Ganz anders schaut die Sache im heurigen Jahr aus. Covid-19 ließ Absagen an Hochzeiten hageln. Nur 79 Paare aus dem Bezirk trauten sich im ersten Halbjahr.Unter ihnen Theresa und Markus Baumüller aus Kollerschlag. Die 24-Jährige und der 26-Jährige haben am 18. Juli geheiratet. Bereits ein Jahr davor hat das junge Ehepaar mit den Planungen begonnen: „Wir haben das Datum fixiert, die Einladungen gestaltet und uns Gedanken über die Location und Musik gemacht“, erzählt Theresa Baumüller. Als mittendrin Corona auch Österreich erreichte, haben sich die beiden noch wenig Gedanken bezüglich der Hochzeit gemacht. Auch an eine Absage war damals noch nicht zu denken: „Wir haben darauf vertraut, dass schon alles gut gehen wird und sich die Situation wieder beruhigt.“
Hochzeit verschieben – Ja oder Nein?
Je näher die Hochzeit rückte, umso strenger wurden jedoch die Covid-19-Sicherheitsmaßnahmen. „Wir waren komplett hin- und hergerissen, ob wir die Hochzeit nicht doch lieber verschieben sollen.“ Für viele Paare war es zu diesem Zeitpunkt schon zu spät, die Hochzeit musste abgesagt werden. Theresa und Markus hatten aber Glück: Wenige Wochen vor ihrer Hochzeit wurden die Regelungen gelockert. „Wir konnten mit all unseren Liebsten feiern und mussten niemanden ausladen. Trotz Corona war es ein wundervoller Tag. Wir bereuen es keine Sekunde, in Zeiten wie diesen geheiratet zu haben.“Auf viele tanzende Brautpaare und ausgelassene Gäste hätte sich auch Benjamin Reischl, Inhaber des Meierhofs in Aigen-Schlägl, gefreut. „Nach dem Lockdown haben wir geschaut, für so viele Hochzeiten wie möglich einen Ersatztermin zu finden. Das haben wir gut hinbekommen. Einige wenige haben die Hochzeit abgesagt“, berichtet Reischl. Mit den Lockerungen kam dann aber doch noch Leben in den Meierhof. Trotz der Regelungen konnten ein paar wunderschöne Hochzeiten gefeiert werden.
Strich durch die Rechnung
„Wir haben ständig gehofft, dass die für heuer noch geplanten Hochzeiten ebenso stattfinden können. Doch jetzt wurde uns wieder ein Strich durch die Rechnung gemacht“, so Reischl, der es nicht versteht, warum es genau die Hochzeitsbranche so hart trifft. „Brautpaare planen monatelang darauf hin. Und von einem Tag auf den anderen fällt alles ins Wasser. Zumindest eine Übergangszeit hätte ich mir gewünscht.“Das einzige was Benjamin Reischl und sein Team jetzt tun können, ist zu überlegen, wie sie es bis nächstes Jahr schaffen. Denn da schaut es sehr gut für den Meierhof aus: „Aus heutiger Sicht sind wir für 2021 komplett ausgebucht“, freut sich Reischl trotz der Umstände. Zwar dauert es bis dahin noch ein Weilchen, aber immerhin ist es ein Licht am Ende des Tunnels. Man kann sich also nur wünschen, ganz egal in welcher Branche, dass Normalität nicht mehr ganz so fern ist.
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