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Corona stoppt dem Klimawandel nicht: Schüler haben 25 Projekte realisiert

Martina Gahleitner, 14.10.2020 05:07

ROHRBACH-BERG. Nicht nur protestieren, sondern tatsächlich etwas tun: Mit diesem Ziel haben Schüler aus den Rohrbacher Schulen genau vor einem Jahr ihre Initiative für den Klimaschutz gestartet. Von der Corona-Krise ließen sie sich dabei nicht aufhalten.

  1 / 3   Mit selbst gestalteten Stoffsackerln wurden Spenden für ein Meeressäuberungs-Projekt gesammelt. Foto: privat

„Wir schauen schon stolz auf unser Projekt zurück. Denn wir haben einiges erreicht und vor allem Bewusstsein für den Klimaschutz geschaffen“, resümiert Tobias Krammer aus St. Martin, mittlerweile HAK-Absolvent und Mitglied des achtköpfigen Youth for Climate (Jugend fürs Klima)-Kernteams. Viele Klassen haben ihren Beitrag geleistet und so konnten in den BBS Rohrbach, im Rohrbacher Gymnasium und der Berufsschule rund 25 kleine und größere Initiativen umgesetzt werden.

Plastik sparen

Da wurde Verpackungsmüll bei der Jause eingespart, auf Glasflaschen statt Plastik gewechselt, einige Klassen gingen Müll einsammeln, andere gestalteten Stoffsackerl mit Klienten der Ariola Werkstatt und sammelten damit Spenden für das Meeressäuberungsprojekt Ocean Clean­up. Als Maturaprojekte sind ein Kochbuch zum klimafreundlichen Kochen oder ein „Unverpackt Einkaufen“-Konzept entstanden und selbst im BBS-Schulbuffet wird auf weniger Plastik geschaut. In der Berufsschule können Getränke direkt in die eigene Flasche gefüllt werden. Zudem ist bei vielen Schülern jetzt die ökologische Suchmaschine Ecosia statt Google im Einsatz.

Jeder kann Beitrag leisten

„Es geht nicht um Riesenprojekte, denn jeder kann schon mit kleinen Veränderungen seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, ist HLW-Schülerin Katrin Weglehner aus St. Johann überzeugt. Laura Feldler, Absolventin der HLW Rohrbach aus Haslach, ergänzt: „Wir wollten mit unserer Bewegung auch zeigen, dass uns unsere Umwelt nicht egal ist. Es bringt aber auch nichts, nur zu protestieren. Deshalb wollten wir einen aktiven Beitrag leisten, Lösungen finden und Alternativen aufzeigen, denn nur so kann man auch etwas verändern.“ Die Rohrbacher Schüler-Initiative hat sich deshalb von Anfang an klar von den Schülerstreiks der Fridays for Future-Bewegung distanziert.

„Viele Fehltritte dürfen wir uns nicht mehr erlauben

„Das Ziel ist aber klar: „Wenn wir so weitermachen wie bisher, wird es in 30, 40 Jahren nicht mehr so ausschauen wie jetzt. Viele Fehltritte dürfen wir uns nicht mehr erlauben“, ist Krammer überzeugt. Er und seine Mitstreiter haben das Gefühl, dass sich die Jugend derzeit alleine Gedanken über das Thema Klimaschutz macht. „Corona stoppt aber den Klimawandel nicht“, ist man sich einig.

Zuversichtlich stimmt die jungen Leute, dass ein Umdenken stattfindet. „In Supermärkten kann man vermehrt plastikfrei oder unverpackt einkaufen“, nennt Laura ein Beispiel. Vor allem bei Lebensmitteln oder Kosmetik sei plastikfrei leben gar nicht so schwer, wie sie aus eigener Erfahrung weiß.

Offen für eine Fortsetzung

Projektkoordinatorin Anna Bräuer vom Rohrbacher Jugendzentrum ist mit dem Verlauf sehr zufrieden. „Die Schüler waren selbst auf diese lange Zeit sehr motiviert.“ Sie wird sich zum Abschluss noch mit der Kerngruppe und vielleicht auch den neuen Schulsprechern treffen und ist „auf jeden Fall offen dafür, wieder etwas zu unternehmen.“


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