Holzsparöfen statt offenen Feuerstellen helfen den Familien in Guatemala
ST. PETER/JOYABAJ. Eines der Erfolgsprojekte von Sei So Frei findet man in Guatemala, in der Gemeinde Joyabaj. Hier kommen seit sieben Jahren Tischherde zum Einsatz, die Gesundheit, Umwelt und Familieneinkommen gleichermaßen schonen. Diese Erfolgsgeschichte will man fortsetzen.
85 Prozent der Menschen in den entlegenen Bergdörfern der Gemeinde Joyabaj leben in Armut. In einfachen Behausungen mit nur einem Raum, in dem die acht- bis zehn-köpfigen Familien schlafen, wohnen und kochen. Die offene Feuerstelle in der Mitte des Raums dient zum Kochen und wärmt. Sie birgt aber auch eine hohe Unfall- und damit Verbrennungsgefahr und ist zudem eine unvorstellbare gesundheitliche Belastung – vor allem für die Frauen, die den beißenden Rauch beim Kochen stundenlang einatmen.
550 Öfen im Einsatz
Vor sieben Jahren klagten Frauen der Sei So Frei-Projektpartnerin Mayra Orellana ihr Leid. Mitarbeiter von ÖkoFen in Niederkappel entwickelten daraufhin kostenlos einen einfachen gemauerten Holzsparofen mit Eisenplatte und Rauchabzug, der mittlerweile in 550 Familien im Einsatz ist. „Die Begeisterung der Frauen ist ungebrochen“, weiß Sei So Frei OÖ-Geschäftsführer Franz Hehenberger aus St. Peter, der noch mehr Familien unterstützen möchte: Mit einer Spende von 420 Euro kann ein Holzsparofen gebaut werden; 66 Euro kosten die Ziegel für den Bau; mit 10 Euro kann man eine Familie eine Woche lang mit Brennholz versorgen.
Zerstörung nach Hurrikan
Die Menschen in Guatemala haben zudem mit der Corona-Pandemie und auch mit den Auswirkungen des Tropentiefs Eta zu kämpfen, das Anfang November übers Land gezogen ist. Mayra Orellana ist betroffen: „In unserem Land jagt ein Unglück das nächste und das nächste und das nächste. Und immer sind es die ärmsten Familien, die am stärksten betroffen sind.“
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