Fünf Hansbergland-Gemeinden richten Tagesbetreuung für Senioren ein
HANSBERGLAND. Die Möglichkeit, pflegebedürftige Personen in den regionalen Altenheimen tageweise betreuen zu lassen, gibt es bereits – jedoch erst ab einer bestimmten Pflegestufe. Für Menschen mit weniger Betreuungsbedarf soll im Hansbergland eine solche Stätte entstehen.
Für ein überregionales Tagesangebot für Senioren arbeiten die Gemeinden St. Ulrich, Niederwaldkirchen, St. Veit, Helfenberg und St. Johann in einem Agenda 21-Prozess zusammen. Betreut werden sie dabei vom Regionalmanagement Mühlviertel.
Erste Workshops starten
Konkret will man eine Lokalität finden, in der noch rüstigere Senioren mit geringerem Pflegebedarf tageweise betreut werden können. Damit will man die Lücke zwischen der Betreuung zu Hause und jener im Altenheim ein Stück weit füllen, erklärt Engelbert Pichler, Bürgermeister von St. Peter: „Demnächst starten schon die ersten Workshops, in denen das Konzept konkretisiert und auch ausgearbeitet wird, ob und inwieweit die Betreuung durch Ehrenamtliche oder professionelles Betreuungspersonal erfolgen kann. Wir wollen mit dem Tagesbetreuungszentrum Pflegende entlasten und andererseits Senioren, die den ganzen Tag alleine zu Hause verbringen, ein sinnvolles Betreuungsprogramm anbieten.“
Eine Konkurrenz zu den bestehenden Tagesbetreuungsplätzen in den regionalen Altenheimen wolle man nicht sein, man spreche ein anderes Klientel an, erklärt auch Bürgermeister Albert Stürmer aus St. Johann.
Unterstützt werden die Hansbergland-Gemeinden bei ihrem Vorhaben von der Sozialberatungsstelle des Sozialhilfeverbandes Rohrbach.
Öffentliche Hand profitiert
Im Projektteam engagiert sich auch FPÖ-Sozialsprecherin LAbg. Ulrike Wall aus Helfenberg. Sie erwartet durch ein verstärktes Tagesbetreuungsangebot mehr Lebensqualität für die Betroffenen und ihre Familien. „Aber auch die öffentliche Hand kann profitieren, wenn eine hohe Pflegebedürftigkeit und ein wesentlich kostenintensiverer Aufenthalt im Pflegeheim vermieden oder hinausgezögert werden kann“, sieht Wall Vorteile für alle Seiten. „Besonders interessant ist die geplante Einbindung von Ehrenamtlichen, die ihre Hilfe bereits zugesagt haben“, freut sie sich. „Um das Angebot für die Betroffenen attraktiv und leistbar zu gestalten, wird aber eine Starthilfe durch das Land OÖ nicht ausreichen“, hofft Wall auf die Unterstützung des Sozialhilfeverbandes zur Finanzierung des laufenden Betriebs nach dem Vorbild anderer Bezirke.
Straffer Zeitplan
Der Zeitplan für das Projekt ist ambitioniert: Spätestens mit Beginn des nächsten Jahres will man das erste Tageszentrum dieser Art mit bis zu maximal zehn Betreuungsplätzen eröffnet haben. „Wenn es sich dann einmal etabliert hat, könnten auch mehrere solcher Zentren entstehen“, hofft Engelbert Pichler.
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