Und es war doch Corona: Antikörpertest gibt Gewissheit
ROHRBACH-BERG. Keine halbe Stunde dauert es – dann hat man Gewissheit, ob man vielleicht doch schon Corona gehabt und Antikörper gebildet hat. Ein Praxistest in der Stadtapotheke Rohrbach-Berg von Tips-Redakteurin Martina Gahleitner.
Zugegeben, der vermutete grippale Infekt im Herbst war wirklich heftig. Aber dass ich damals eine Covid-19-Infektion ausgebrütet habe, weiß ich erst jetzt. Schwarz auf Weiß, respektive in Grün und Blau hinterlegt, liegt das Ergebnis des Laborberichtes vor mir. „Hier sind Antikörper gegen das Spike-Protein nachweisbar, die das Virus neutralisieren und eine Infektion bekämpfen“, erklärt Apotheker Stefan Dobersberger.
Nur ein paar Tropfen Blut
Seit gut einem Monat bietet die Stadtapotheke Mariahilf in Rohrbach-Berg Antikörpertests an. Dazu braucht es nur einen kleinen Piks in die Fingerspitze und ein paar Tropfen Blut. „Über einen Analysechip wird das Blut im Laborgerät von Genspeed ausgewertet und chemische Reaktionen gemessen“, erklärt Dobersberger, während wir auf das Testergebnis warten. Dabei wird nach zwei verschiedenen Antikörpertypen (Anti-Spike und Anti-Nucleo IgG) gesucht. „Das Ergebnis wird im Titerbereich angegeben und sagt aus, ob der Schutz wenig, mittel oder hoch ist.“
Aber was bedeutet nun der Laborbefund für mich? „Eine Impfung ist trotzdem ratsam, um besseren Schutz zu erzeugen“, sagt der Pharmazeut. Bis es aber soweit ist, gilt das Testergebnis als Nachweis für Friseur, Masseur und vielleicht auch bald für Gasthäuser oder bei Veranstaltungen – wenn auch nur mehr für die nächsten drei Monate.
Nachfrage ist groß
Dementsprechend groß ist auch das Interesse am Test, die Leute wollen wissen, ob sie geschützt sind. „Anfangs hat sich sogar ein Rückstau gebildet, den wir jetzt abgebaut haben. Künftig wird es einen Messtag alle zwei Wochen geben“, verrät Stefan Dobersberger. Ich bin übrigens die 142. Person, die sich Gewissheit verschaffen konnte. Bei etwa zwölf Prozent aller Messungen wurden bislang Antikörper festgestellt. „Nach einer Infektion bilden sich Antikörper – die Frage ist nur, wie viel und wie lange hält der Schutz an. Das kann man auch nicht pauschal sagen, jeder reagiert unterschiedlich“, sagt Dobersberger und fügt hinzu: „Im Bezirk Rohrbach wäre eine wissenschaftliche Antikörperstudie sicher interessant, aber momentan ist die Impfung der Risikogruppen voranzutreiben.“
Medizinische Dienstleister
Stichwort Impfung: Auch hier werden die Apotheken wieder zur wichtigen Drehscheibe. Sie übernehmen die Zwischenlagerung und Verteilung des Impfstoffes an die Hausärzte. Schon jetzt bieten sie Antigen-Gratistests an (nach Online-Registrierung), verteilen Gratis-Wohnzimmertests und machen eben den Antikörpertest. „Das sind viele zusätzliche Aufgaben, mit denen wir uns aber als medizinische Dienstleister beweisen können.“
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10.03.2021 19:59
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