Ungewissheit macht der Hochzeitsbranche zu schaffen
BEZIRK ROHRBACH. Mit den immer wärmer werdenden Temperaturen erwacht auch schön langsam die Hochzeitssaison zum Leben. Corona bremst diese aber enorm ein. Tips hat nachgefragt, wie die Situation im Bezirk aussieht.
In der Bezirkshauptstadt gaben sich seit Jahresbeginn drei Brautpaare das Ja-Wort, wie Judith Rastegar vom Standesamtsverband Rohrbach verrät. Anmeldungen für die nächsten Monate seien sehr verhalten. „Jene Paare, die heiraten wollen, machen das so oder so. Einige Termine sind für den Sommer reserviert, wobei man natürlich nicht sagen kann, ob es dabei bleibt“, berichtet Rastegar. Einen Andrang, wie man ihn aus den letzten Jahren gewohnt war, spüre man klarerweise nicht.
Kalender wäre voll
Im Veranstaltungszentrum Meierhof in Aigen-Schlägl steht man bereits in den Startlöchern. „Wir sind von April bis Oktober komplett ausgebucht“, berichtet Inhaber Benjamin Reischl. Das große Problem jetzt ist die Ungewissheit. „Wir können nichts Genaueres planen. Der Terminkalender ist voll, jedoch wissen wir nicht, wann es wirklich losgehen kann. Hochzeiten brauchen natürlich eine Vorlaufzeit. Und langsam wird“s eng, wenn wir nicht bald Informationen bekommen“, schildert Reischl die Situation. Er führte bereits auch wieder Telefonate mit Brautpaaren, die überlegen, die Hochzeit erneut zu verschieben, „denn verständlicherweise werden die ersten schon wieder nervös, bei denen die Hochzeit bald stattfinden würde“. Als Möglichkeit, wie trotz der Pandemie geheiratet werden kann, sieht Reischl die Durchführung von Eintrittstests oder eine Abgabe der Gästeliste bei der Bezirkshauptmannschaft. „Das wäre das geringste Übel für alle“, ist er sich sicher. Problematisch empfindet er auch die Tatsache, dass derzeit nach den Trauungen die Feiern in den privaten Bereich verlegt werden. „Da gibt es dann keine Hygienemaßnahmen, wie wir sie bieten könnten, und die Ansteckungsgefahr ist viel höher. Das kann doch auch nicht zielführend sein.“
Hochzeiten eigens behandeln
Genauso sieht das auch Tanja Gabriel, Inhaberin der Hochzeiterei.at. Sie bietet eine Werbeplattform für Dienstleister in der Hochzeitsbranche in Oberösterreich. Für sie gehören Veranstaltungen und Hochzeiten klar getrennt beobachtet und kommuniziert. „Eine Hochzeit ist eine private Angelegenheit, da kommen Menschen zusammen, die sich gegenseitig wichtig sind, somit ist auch die Rücksichtnahme aufeinander ganz anders gegeben wie etwa auf Konzerten.“ Auch sie sieht Eintrittstests, aber auch Sperrstunden und eine individuelle Betrachtung der Gästeanzahl, je nach Größe der Location, als Möglichkeit, Brautpaaren und Dienstleistern endlich wieder die Sicherheit zu geben, eine unvergessliche Hochzeit zu feiern.
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