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Das gefährlich Furchtbare: Über die rechte Szene in Österreich

Martina Gahleitner, 15.03.2021 08:31

HASLACH. Kritische Lieder und Texte rüttelten bei der Mahnwache anlässlich der Aktion „40 Tage Menschlichkeit“ am Haslacher Kirchenplatz auf. Das nächste Zusammentreffen dreht sich um die rechte Szene in Österreich.

  1 / 3   Ludmilla Leitner spricht am Freitag über die rechte Szene, die in ganz Europa erstarkt. Foto: KJ ROM

Ludmilla Leitner wird am Freitag, 19. März, über „das gefährlich  Furchtbare – was war und immer wiederkehrt“ sprechen. 2021 ist der Rechtsextremismus weit in der Mitte der Gesellschaft angekommen. „Die totgeglaubten Geister der Vergangenheit zeigen sich in neuem Gewande, rechte Hasspostings überfluten das virtuelle Netz“, sagt Leitner zur rechten Szene, die 76 Jahre nach Ende des NS-Regimes in ganz Europa erstarkt. Sie erklärt, wie die rechte Szene tickt und funktioniert, welche Codes, Symbole und Bekleidungsmarken verwendet werden, wie die rechte Musikszene agiert, welche Texte skandiert werden und wer die „Neuen Rechten“ sind. Nach dem Vortrag kann gemeinsam diskutiert werden. Leitner ist überzeugt: „Je besser wir als Zivilgesellschaft informiert sind, desto fundierter können wir gegen diese gefährlichen Entwicklungen auftreten.“

Berührender Abend

Bei der vergangenen Mahnwache sorgten kritische Lieder und Texte für einen berührenden und bewegenden Abend. Michelle du Plessis, die aus Südafrika stammt und seit zwei Jahren in Wien lebt, las eigene Texte zu ihrer Erfahrung von Weggehen und Ankommen. Mitgewirkt haben außerdem die Musiker Hubert Gratzer, Rudi Scherrer, „Schneck“ Manfred Schneeberger, Robert Bräuer und Christine Wipplinger.

Was die Geschichte uns lehrt (von Michelle du Plessis)

Die Geschichte sehe ich als einen weit entfernten Mann. Ein Mann, der mit einer großen Klinge, Linien durch Berge und Flüsse schnitzt - kompromisslos gerade, geordnet. Er zerschneidet die Erde und gibt ihr neue Namen, weist Dingen und Menschen einen Wert zu. Und selbst während Erde und Gestein protestieren, beansprucht er den Platz und markiert ihn als „unseren“, schreit „Tradition!“  

Währenddessen hört man im Hinterland die verdrießlichen Schritte derjenigen, die ein neues Zuhause suchen, und sie erzeugen ein leises Summen. Wenn wir uns ihrem Lied anschließen, und sagen, „wir gehören nur zueinander“, beginnt die große Klinge zu splittern. Und die Geschichte zu zittern.

Freitag, 19. März, 18 bis 19.30 Uhr

Kirchenplatz Haslach


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