Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Naturschutz wird beim Umfahrungsbau nicht vergessen: Neue Lebensräume für Amphibien entstehen

Martina Gahleitner, 19.05.2021 04:39

PEILSTEIN. Beim Bau der Umfahrung Peilstein werden auch einige Naturschutzmaßnahmen gesetzt.

Martin Pfeil (l.) und Ernst Altenhofer vor den neu angelegten Teichen (Foto: Christian Deschka)
  1 / 4   Martin Pfeil (l.) und Ernst Altenhofer vor den neu angelegten Teichen (Foto: Christian Deschka)

„Das Vorurteil, dass die Landesstraßenverwaltung rücksichtslos die Landschaft asphaltiert, ist längst nicht mehr zeitgemäß. Bei der Umfahrung Peilstein zeigt sich einmal mehr, dass die Bereiche Lebensqualität, Entlastungswirkung für Bürger, Sicherheit, Ökologie und Naturschutz optimal aufeinander abgestimmt werden“, macht Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner aufmerksam.

Neue Teiche angelegt

So wird bereits seit Herbst 2020 an den ökologischen Ausgleichs- und Begleitmaßnahmen gearbeitet: Weil durch die Umfahrung­sstraße bestehende Laichgewässer und Landlebensräume der unter Naturschutz stehenden Amphibien aufgegeben werden müssen, entstanden südlich von Stierberg drei neue Teiche. Diese sagen vor allem den hochgradig gefährdeten Arten Laubfrosch und Gelbbauchunke zu, bieten aber auch anderen Amphibienarten wie dem Grasfrosch Lebensraum. Die beiden Lurcharten fühlen sich in sonnigen, seichten und im Spätsommer austrocknenden Gewässern mit flachen Ufern besonders wohl, weshalb ein ausgeklügeltes Zu- und Abflusssystem angelegt wurde.

Jungtiere schlüpfen in neuen Teichen

Bei den bestehenden Teichen neben der Baufirma Hehenberger wurde von der Straßenmeisterei Ulrichsberg ein Amphibienzaun mit Fangkübel errichtet. Martin Pfeil vom Naturschutzbund Mühlviertel West kontrollierte diese von Februar bis April zweimal täglich und siedelte insgesamt 85 zum Laichen zuwandernde Amphibien in die neu errichteten Teiche um. Die derzeit dort schlüpfenden Jungtiere werden bereits auf den neuen Standort geprägt und kehren künftig zur Fortpflanzung wieder dorthin zurück.

Für geeignete Landlebensräume sorgen Martin Pfeil und Ernst Altenhofer von der Naturschutzbund-Regionalgruppe. Sie werden ehrenamtlich die vom Land OÖ angekauften Flächen pflegen und als naturschutzfachlich wertvolle Feuchtwiese neben der Kleinen Mühl erhalten. Zudem wurden bei den Baggerarbeiten auch traditionelle Setzgräben so revitalisiert, dass sie als hochwertige Feuchtlebensräume, aber auch als Verbindungskorridore zu benachbarten Lebensrauminseln aufgewertet wurden.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden