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In zwei Häusern voller Leben ist ein Bürgermeister auch Feuerwehr-Chef

Petra Hanner, 19.10.2021 06:00

ST. VEIT/LINZ. „Servus Hans!“, „Ah, der Herr Bürgermeister!“, „Hawedere Hans!“ So schallt es durch die Gegend, wenn man mit Johann Gattringer durch das Linzer Musiktheater spaziert. Kein Wunder, der St. Veiter Bürgermeister und Vollblut-Feuerwehrmann gehört dort quasi zum Inventar – als Kommandant der hauptberuflichen Betriebsfeuerwehr.

In der Sprinkler-Zentrale (Foto: Hanner)
photo_library In der Sprinkler-Zentrale (Foto: Hanner)

Der Zufall verschlug den damaligen Kommandanten der FF St. Veit nach Linz zu jener Betriebsfeuerwehr, die für das Landestheater an der Promenade – und jetzt auch das Musiktheater – verantwortlich zeichnet: „2004 habe ich durch Zufall erfahren, dass dort ein Feuerwehrmann gesucht wird. Da habe ich natürlich ganz unten wieder mit der Grundausbildung angefangen“, erzählt Gattringer, der eigentlich schon versierter Feuerwehrmann war.

Viele Ausbildungen folgten und auch viele Umstellungen. War damals nur der Standort Promenade zu betreuen, so kam 2013 auch das Musiktheater dazu – bei gleichbleibender Mannschaftsstärke. Gattringer war zu dieser Zeit zum Kommandant-Stellvertreter aufgestiegen, 2014 wurde er Chef der derzeit elfköpfigen Truppe der Hauptberuflichen. Insgesamt kann er auf einen Pool von 45 Florianis zurückgreifen, denn einige der umliegenden Freiwilligen Feuerwehren stellen bei Bedarf Kameraden ab – etwa für Veranstaltungen.

Frauenpower im Team

Seit April tut mit Nicole Huemer übrigens die erste hauptberufliche Feuerwehrfrau in den Linzer Feuerwehren ihren Dienst in Gattringers Mannschaft. Die Hartkirchnerin und Mutter dreier Kinder hat sich ihre Position und den Respekt der Kollegen in der bisher reinen Männerdomäne aber bereits erarbeitet.

Breit aufgestellt

Die Betriebsfeuerwehr selbst hat der Kommandant in den letzten Jahren auf eine breitere Basis gestellt: „Früher war wirklich der reine Brandschutz – das heißt der vorbeugende Brandschutz sowie die Freigabe von offenem Licht und Feuer bei allen Veranstaltungen oder auch die Freigabe von Heißarbeiten unser Aufgabengebiet. Im Lauf der Zeit haben wir auch Aufgaben wie Gebäudesicherheit und Telefonvermittlung übernommen“, erklärt Johann Gattringer.

Ausgeklügelter Brandschutz

Beim Rundgang durch das Musiktheater wird dem Besucher aber erst bewusst, wie lebendig so ein Haus auch abseits der Vorstellungszeiten ist. Da werden Bühnenbilder gebaut, Schneiderinnen arbeiten fieberhaft an Kostümen, da wird umgebaut und geprobt. Das stellt die Betriebsfeuerwehr auch vor einige Herausforderungen, denn brandschutztechnisch gibt es einige Hotspots im Haus – etwa der riesige Fundus, der mit Kostümen geradezu vollgestopft ist.

Große Angst, dass gerade hier ein Brand ausbrechen könnte, hat der Feuerwehr-Chef aber nicht: „Hier gibt es eigentlich kaum Gefahrenquellen. Da ist es an anderen Orten im Haus schon gefährlicher“, verweist er auf die vielen Werkstätten und Gewerke, die im Musiktheater tätig sind.

So richtig groß gebrannt hat es bisher im Haus Gott sei Dank noch nicht. „Einmal hat ein Heiz-Schwammerl zu brennen begonnen, aber das war schnell gelöscht“, plaudert der Kommandant aus dem Nähkästchen. Ein ausgeklügeltes System an Sprinklern und Löschanlagen sorgt dafür, dass im Ernstfall ein Feuer rasch eingedämmt werden kann.

Wenn die Imkerin kommt

Manchmal ist es aber für die Kameraden auch eine Herausforderung, allen Ursachen auf die Spur zu kommen. So wie damals, als sich plötzlich im Haus der Geruch nach Rauch breitmachte: „Wir gingen auf die Suche, fanden aber nicht wirklich was – bis wir endlich entdeckten, dass eine Imkerin am Dach bei den Bienenstöcken geräuchert hatte. Den Rauch hat es über die Lüftungsanlage ins Haus gezogen.“


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