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Wölfe rissen Jagdhund: Sorgen um Rückkehr des Raubtieres mehren sich

Petra Hanner, 21.12.2021 18:45

BEZIRK ROHRBACH. Der Wolf wird immer öfter im Bezirk Rohrbach gesichtet. Ein Vorfall im tschechischen Grenzgebiet befeuert die Sorgen, die sich auch die heimische Jägerschaft um den Beutegreifer macht.

 (Foto: AB Photographie/Shutterstock.com)
(Foto: AB Photographie/Shutterstock.com)

Bei einer Treibjagd im tschechischen Nova Pec, dessen Gemeindegebiet bis zum Hochficht heranreicht, wurde ein Jagdhund von einem siebenköpfigen Wolfsrudel angegriffen und getötet. Bezirksjägermeister Martin Eisschiel wusste bereits von dem Vorfall, ehe er in den vergangenen Tagen in den Medien öffentlich wurde und bestätigt gegenüber Tips, dass es im Bezirk immer öfter zu Meldungen von Fährten und sogar Sichtungen kommt. Im Bereich Schöneben wird bereits eine Rudelbildung beobachtet: „Dort gab es im Vorjahr Jungtiere. Dass das Tier sich so schnell bei uns ausbreitet, damit haben wir wirklich nicht gerechnet“, sagt er.

Probleme werden größer

Damit gehen natürlich auch gewisse Sorgen einher: „Wir müssen jetzt schauen, wie sich das Ganze entwickelt. Ich bin mir aber sicher, es wird nicht so problemlos sein wie die Wiederansiedlung des Luchses, den außerhalb der Jagd kaum jemand spürt. Das ist beim Wolf definitiv anders, denn vor allem die Weidehaltung bei Tieren, die ab dem kommenden Jahr in der Bio-Landwirtschaft verpflichtend wird, wird uns im Bezug auf den Wolf noch vor große Herausforderungen stellen – speziell im Böhmerwaldgebiet“, sagt Eisschiel, der selbst Landwirt ist.

Tourismus könnte leiden

Dabei betont er aber auch, dass einzelne Wölfe selten ein Problem darstellen. Im Rudel sehe das Ganze freilich etwas anders aus: „Es heißt immer, normalerweise geht vom Wolf keine Gefahr aus. Aber uns fehlen da ganz klar die Erfahrungswerte. In Begleitung eines Hundes beispielsweise, könnte es schon wieder ganz anders aussehen, denn Hunde stellen eine Konkurrenz für den Wolf dar. Ich sehe hier auch auf den heimischen Tourismus Probleme zukommen. Jetzt stellt sich die Frage, was man will – und wenn man den Wolf will, dann muss man auch mit solchen Herausforderungen leben und umgehen lernen.“


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