AIGEN-SCHLÄGL.Viel zu schade zum Vernaschen ist jenes Einhorn, das Martina Schlägl bei der Kuchenmesse in Wels als Schaustück eingereicht hat. Schließlich hat sie mit ihrem Prachtstück in Steampunk-Optik Gold gewonnen – da hat es sich einen Ehrenplatz verdient.
Die Hobbybäckerin aus Aigen-Schlägl hat in der Kategorie „Freestyle“ teilgenommen und konnte sich hier so richtig austoben. Einzige Bedingung: Alles Sichtbare muss essbar sein.
An die 160 Stunden Arbeit hat Martina Schlägl in ihr Steampunk-Einhorn gesteckt, aufgeteilt auf etwa drei Monate. „Man muss es immer wieder mal wegstellen, dann bekommt man wieder einen anderen Blick darauf und neue Ideen“, erzählt die kreative Mühlviertlerin, die bei der Messe auch einen eigenen Stand hatte. Hier demonstrierte sie nicht nur, wie man Fondant-Marmorierung hinbekommt – eine Technik, die sie zu ihrer eigenen Überraschung auch auf der Bühne präsentieren durfte –, sondern auch, wie die Grundform ihres Einhornkopfes entstanden ist.
Crispy-Masse, Fondant und viel Geduld
Die Basis besteht aus Crispy-Masse auf einer schmalen Holzstütze – mit Marshmallow, Butter und Reis- und Dinkelpops. „Diese Masse wird grob modelliert und dann schnitzt man.“ Aber erst die komplette Verkleidung mit Zuckerfondant bringt das Einhorn zum Vorschein. Und schließlich folgte noch die Steampunk-Optik: Modellierpaste, Isomalt, Fondant, teils eingefärbt mit Pulverfarbe, wurden in mühevoller Handarbeit zu Zahnrädern, Blechstreifen, verrosteten Schlüsseln und anderen Designelementen modelliert. Die Mähne hat Martina Schlägl aus Spaghetti gestaltet, denen sie mit Airbrush den letzten Schliff verpasst hat.
Autodidaktin beim Backen
„Das Modellieren taugt mir einfach“, sagt die leidenschaftliche Zuckerbäckerin und freut sich umso mehr, dass ihr Werk auch von der Jury gewürdigt und mit Gold belohnt wurde. Selbst Brigitta Schickmaier, Konditormeisterin und Jurorin bei der RTL-Fernsehshow Master of Sweets, war beeindruckt vom Steampunk-Einhorn.
Schon 2019, bei der letzten Messe vor Corona, war Martina Schlägl mit einem Baumstamm dabei und holte Silber. Dabei ist sie keine gelernte Konditorin, sondern hat sich alles selbst beigebracht. So richtig lebt sie ihre Leidenschaft seit 2015 aus, als sie für ihre Nichte eine Hochzeitstorte gestaltete. Mittlerweile konnte sie schon einige Freunde und Familienmitglieder mit ausgefallenen Torten überraschen – die noch dazu gut schmecken. Auf ihrem Instagram-Account präsentiert Martina Schlägl ihre besonderen Stücke.
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