Zyklon hat alles zerstört: Menschen in Mosambik kämpfen ums Überleben
ST. PETER/OÖ. Landwirtschaft ist die Lebensgrundlage für den Großteil der Bevölkerung in Mosambik. Diese wurde den Menschen durch Zyklon Freddy genommen, der im Februar und März wütete. Sei So Frei hilft jetzt beim Überleben und beim Wiederaufbau.
Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Sei So Frei mit der Organisation Esmabama im Bezirk Machanga (Provinz Sofala) in Mosambik zusammen und gemeinsam wurde bereits viel erreicht. Bei einem Projektbesuch Anfang des Jahres konnte sich Franz Hehenberger, Geschäftsführer von Sei So Frei OÖ, noch ein hoffnungsvolles Bild machen: Die Ernte stand bevor, die Menschen waren trotz Armut zuversichtlich und die Erwachsenenbildung trug Früchte. Die Zusammenarbeit begann im Jahr 2000, nachdem der Zyklon Eline eine verheerende Flutkatastrophe ausgelöst hatte. Jetzt ist es wieder ein Wirbelsturm, der die Menschen in der immer häufiger von Naturkatastrophen geplagten Region hilflos zurücklässt. „2019 war es Zyklon Idai, jetzt ist es Freddy. Ich bin erschüttert, dass die Familien, die mir noch im Februar von hoffnungsvollen Zukunftsplänen erzählt haben, wieder ums Überleben kämpfen müssen“, sagt Hehenberger.
Nothilfe durch Lebensmittelpakete
Mehr als 10.000 Familien waren von den folgenden Überschwemmungen betroffen, viele stehen nun vor dem Nichts. Häuser und Lehmhütten wurden zerstört, die Fluten haben die Felder verwüstet, die Ernte ist großteils verloren. „Wir müssen unser Leben neu beginnen“, sagt ein betroffener Familienvater aus Machanga, „wir haben wieder Getreide und Gemüse angebaut, um in der zweiten Saison, die für Juli geplant ist, zu ernten. Allerdings sind wir auf günstige Wetterbedingungen angewiesen.“ Unterstützung von der Regierung gibt es nicht. Pietro Ferlito, Leiter der Sei-So-Frei-Partnerorganisation Esmabama, befürchtet: „Wir werden in Machanga ein weiteres Hungerjahr erleben, weil die meisten Ernten verloren gegangen sind.“
Sei So Frei unterstützt die Menschen in der Region mit Lebensmittelpaketen mit Maismehl, Bohnen und Öl, damit sie die Zeit bis zur nächsten Ernte überstehen. Daneben gibt es Saatgut für den nachhaltigen Anbau von Mais, Bohnen, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Kraut und Sesam sowie Kleintiere zur Aufzucht. „Sie können auch weiterhin auf unsere langfristige Begleitung zählen. Nach der Nothilfe werden wir sie beim Wiederaufbau unterstützen“, betont Franz Hehenberger aus St. Peter am Wimberg.
Krankheiten nehmen zu
Hunger ist aber nicht das einzige Problem, das Zyklon Freddy in Mosambik mit sich brachte: Infolge der starken Regenfälle treten vermehrt Fälle von Malaria, Durchfall und Erbrechen auf. In den Gesundheitszentren wurden im März doppelt so viele Malariafälle wie im Vorjahr diagnostiziert.
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