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Zeitreise ins Jahr 1980: Als in St. Peter noch Tabak angebaut wurde

Petra Hanner, 15.06.2023 06:00

ST. PETER. Teils kuriose Geschichten haben die Topotheken der Region parat. Oder wer weiß heute noch, dass in St. Peter einst reger Tabak-Anbau betrieben wurde?

Tabak-Wagen für das Erntedankfest in Rohrbach, ca. 1980 (Foto: Mittermayr)
  1 / 3   Tabak-Wagen für das Erntedankfest in Rohrbach, ca. 1980 (Foto: Mittermayr)

In einem Artikel der „Rohrbacher Notizen“ aus dem Jahr 1980, der im Online-Geschichtsarchiv von St. Peter zu finden ist, steht es geschrieben: „In St. Peter a. Wbg. pflanzt man seit über zwei Jahrzehnten mit viel Erfolg Tabak. Es handelt sich hier nicht um Hobbyzüchter, die minderwertige Eigenbauprodukte produzieren, sondern um Landwirte, die diesen Erwerbszweig sehr gezielt betreiben. Nach Aussage der Austria-Tabakwerke handelt es sich hierbei sogar um ganz besondere Qualitätserzeugnisse, die nur in den exquisitesten Zigarettensorten Verwendung finden.“ Jahrelange Forschungen der Austria-Tabakregie hätten damals ergeben, dass sich Klima und Bodenbeschaffenheit im Raum St. Peter besonders für den Tabak eignen würden.

Schon 1959 gab es erste Anbauversuche auf einem kleinen Areal, damals auch in Sarleinsbach. 1960 gab es dann bereits stolze 60 Pflanzer im Bezirk. Deren Anzahl ging bis 1980 wieder auf acht zurück. 1987 gab auch Johann Mittermayr, der letzte Tabakbauer in St. Peter, auf, weil der Arbeitsaufwand einfach zu groß und der Ertrag zu gering war: „Auf einen Hektar Tabak entfielen rund 4.000 Arbeitsstunden im Jahr. Wir hätten Tag und Nacht arbeiten können. Das ging sich irgendwann nicht mehr aus“, erinnert er sich.


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